| Aus der Mangellage von dringend nachgefragten Ressourcen können
Bewegungsmomente entstehen, die einen Konflikt aufkommen, schüren und entfesseln können. Dazu gehören Ressourcen wie- Energieträger (vor allem Öl)
- Wasser
- Nahrungsmittel
- Bodenschätze
- Drogen.
Zur Einschätzung der letztgenannten Ressource sei ein Abschnitt aus einer Rede zitiert, die Klaus Naumann, General a. D., ehemals Vorsitzender des Militärausschusses der NATO, im Febr. 2000 an der Pionierschule des Heeres in München gehalten hat:
- “Global sind im Jahr 1994 500 Mrd. US$ gewaschen worden, das entspricht ca. zwei Prozent des globalen Bruttoinlandproduktes.
- Mit Drogenhandel wurden 1997 ca. 400 Mrd US$ erzielt, das entspricht ca. acht Prozent des Welthandels oder der Summe des Umsatzes, der im Welthandel mit Eisen, Stahl und Fahrzeugen erzielt wird.
- Die Mafia in Europa hat im Jahr 1997 351 Mrd. US$ “erwirtschaftet”, das ist ca. 4,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts aller europäischen
Staaten und Russlands zusammen und es ist mehr als die Summe des Jahresumsatzes der fünf grössten europäischen Firmen”
Ausgangspunkt dieser Zahlenbeispiele war General Naumann´s Szenarium, das kriminelle Kartelle leicht 1 Mio. US$ für 24 zu mietende Hubschrauber bezahlen können, um damit Kriminalität durchzuführen, die Staaten leicht an den Rand ihrer Sicherheitsleistungen führen können. U.S.-Overstretch: Trance 2. März 2005Man kann Allerwelts-Urteile, die allerorten auch sorgsam gepflegt werden, leider nur zu schnell ins eigene Weltbild übernehmen. Eines davon ist, dass die U.S.-Ökonomie aufgrund ihrer astronomischen Handelsbilanz- und Haushalts-Defizite mindestens überdehnt ist, vielleicht mittelfristig sogar kollabiert. Manche eifersüchtigen und großmannssüchtigen
Europäer beschliessen dann im Jahr 2000 sogar schon die “Lissabon”-Ziele, nach denen sie 2010 schon die USA überholt haben wollen (Ende 2004 wurde dieser Beschluss kassiert). Wer sein euro-freundliches Weltbild durch Lektüre von “Feind”-Nachrichten erschüttern möchte, sollte die 4 Seiten lesen, die David H. Levey und Stuart S. Brown zum wirtschaftlichen Over-Stretch-Mythos in “Foreign Affairs” geschrieben haben:
http://www.foreignaffairs.org/20050301facomment84201/david-h-levey-stuart-s-brown/the-ove rstretch-myth.html?mode=print Unerfreuliches muss man lesen: - Levey/Brown zitieren Adam Posen (S. 4), der voraussagt:
- Im Jahr 2020 wird die U.S.-Wirtschaft bis 20 % grösser sein als die der EU; - die USA werden ihren Anteil an der Weltwirtschaft bei 22 % halten, der der Europäer aber wird - “in the absence of serious structural reforms” - um 3 - 5 % sinken.
Von besonderem Interesse ist, welche Faktoren die Verfasser als Vorraussetzung für ihre optimistische Prognose nennen (S. 4): - - Erhalt der technologischen Dynamik,
- Offenheit für Handel (im Gegensatz zu
Protektionismus und Isolationismus; seit dem 1. 1. 05 ist der Handel zwischen USA und Australien fast zu 100 % zollfrei!)), - und Flexibilität.
Wenn man sich als Europäer selbstkritisch fragt, wie sich die EU zu diesen strategischen Leitsätzen erfolgreicher Wirtschaftspolitik verhält, dürften Zweifel aufkommen. Es liegt auf der Hand, warum eingefleischte Verteidigungspolitiker über diesen Tellerrand schauen sollten: -
Florierende Wirtschaft (ca. 4 % BIP-Wachstum) bedeutet Steuereinnahmen;
- die bedeuten steigende Verteidigungsausgaben, - bedeuten Transformation der Streitkräfte. - Wenn Deutschland als die “Lokomotive” Europas in “Weimar’sche Trance” verfällt, gilt das eigentlich positiv besetzte Wort “global” nur noch im Zusammenhang mit “Globaler Minderausgabe”.
Trendanalyse sollte nicht wegen des Verdachts auf Defätismus oder Cassandrarismus geköpft werden. Man ist ja
brav: Deutschland (Europa) ist ein guter Standort! (aber ...). {Slogans braucht das Land: Trends to Trance (TtT)} Öl: Strategie-Hype 2. Mai 2002Nach der Devise “Öl ist dicker als Blut” konnte schon so mancher
Westentaschen-Stratege die heillose Welt erklären. Neuerdings hat Prof. Michael Klare, Professor für “Peace and World Security Studies” am Hampshire College in Amherst, Mass., Autor des Buches “Resource Wars: The New Landscape of Global Conflict” (Metropolitan Books, Henry Holt, 2001), die letzte Version geliefert: “Bush’s Master Oil Plan”
http://www.alternet.org/print.html?StoryID=12946 Der von ihm zitierte Cheney-Report verzeichnet, dass die USA 2020 “nahezu zwei der täglichen drei Barrels konsumierten Öls importieren wird - eine Konditionierung der Abhängigkeit von auswärtigen Mächten, denen nicht immer die Interessen Amerikas am Herzen liegen.” Zu diesem Bild der “Öl-Debatte” gehört, dass - wilde Spekulationen über den Öl-Reichtum rund
um Afghanistan ins Kraut schiessen, die genügend Material für Verschwörungs-Theorien abgeben (aber nicht von der Fakten-Lage gedeckt werden - siehe z.B. Jane’s Intelligence Review, July 2000, S. 21, “The geo-politics of Caspian oil”);
- Anstrengungen der US-Administration, im Sub-Sahara-Afrika Entlastungen zu finden (Assistant Secretary Kansteiner zitierte bei einem Seminar den NIC-Report “Global Trends 2015”, dass von dort im Jahr 2015 25 % der US-Öl-Importe kommen werden -
“Washington File” auf www.usinfo.state.gov vom 29. Jan. 2002)); US-Senator Conrad Burns (Rep., Montana) in der “Washington Times” vom 8. April 02 eine flammende “op-ed” mit der Überschrift “Don’t buy Rogue Oil” plazierte; deutsche Experten wie P. Kehrer den krampfhaften Versuch machen, den
Deutschen die Problematik mit hervorragenden Vorträgen nahe zu bringen (Vortrag im Erölmuseum Wietze, 10. März 2000 - aufzufinden über www.bgr.de (dann “Datenbestände” und P.Kehrer in die Suchmaschine eingeben); Joseph P. Riva Jr. schon am 18. August 1995 eine hervorragende Studie für den Congressional Research Service
unter dem Titel “World Oil Production after Year 2000: Business as Usual or Crises?” verfasst hat, zu finden unter: http://www.cnie.org/NLE/CRSreports/energy/eng-3.cfm Wir machen es uns natürlich wieder leicht, in dem wir uns die einfachsten, allerdings nicht aktuellen Tabellen, herausfischen:
http://www.geocities.com/combusem/ENERGY1.HTM (scrollen bis:- “World Oil Production by Region and Country, Reference Case, 1990 - 2015”;
- “World Oil Production Capacity by Region and Country, Reference Case, 1990 - 2015”;
-
“World Total Oil Consumption by Region, Reference Case, 1990 - 2015”.
Nach Studium der Daten zerstieben alle Kaspareien: - Die Öl-Produktion der Staaten am Persischen Golf, gemessen als Prozent-Anteil am Welt-Verbrauch, steigt:
- 1990: 26 % - 2000: 33,5 % - 2010: 41,4 % - 2015: 46,2 %. Alle anderen Öl-Produzenten verzeichnen dagegen entweder sinkende oder zu vernachlässigende steigende Produktionen. -
Beim Öl-Verbrauch ergibt sich (Mio. Barrels pro Tag):
- Die USA klettern von 18,8 in 2000 auf 21,2 in 2015; - die OECD-Staaten Europas von 14,2 in 2000 auf 14,9 in 2015; - einen signifikanten Ausreisser stellen die Nicht-OECD-Staaten (vor allem bedingt durch die asiatischen Nicht-OECD-Staaten) da: ihr Verbrauch beläuft sich 2000 auf 32,1 Mio. Barrel, in 2015 aber auf 49,1 Mio.
Damit stehen wir allerdings mit unserer wirklich “beschränkten” Analyse-Kapazität vor einem
“Scheunentor”: - Ist die “Öl-Frage” nur ein Problem für die USA?
- Ist die “Öl-Frage” schlicht nur ein “Catch-as-Catch-can”?
- Oder ist sie ein “Catch 21”?
Nein, wir haben ja schon von den Super-Programmen der Amis gehört, die wie wild den Hydo-Antrieb sponsern, haben den BMW mit demselbigen gesehen, der irgendwo ab 2010 in Serie gehen soll - und vom Stapellauf von U 31 gelesen, dem “modernsten U-Boot der Welt”, welches mit
Brennstoff-Zellen den Öl-Scheichs den Winke-Finger zeigt. {Sun Tsu sagt: Jede Voraussage lässt das Entscheidende aus} |