| (letztes Update: 21. November 2000)Priorisierung der Rüstungsbeschaffung Am 14., 17./18. August 2000 hat unter Vorsitz von General-Inspekteur Harald Kujat eine Sitzung stattgefunden, die man früher als Rüstungsklausur bezeichnet hätte. Weil es den Rüstungsrat formell noch nicht gibt, hat man halt den schönen Namen PriorisierungKonferenz mediiert.Wie auch immer: Bisher hiess es: schieben,
strecken, streichen. Dazukommen ist jetzt: völlig neu einplanen, vorziehen, beschleunigen - eigentlich über einen 15-Jahres-Zeitraum. Erste Frage ist, wann der Bundeswehrplan 2002, der bis zum Jahr 2014 reicht (er enthält die Jahre 2000 und 2001 der 34. Finanzplanung), behandelt wird. Nach der “Weisung zur Ausplanung der Streitkräfte der Zukunft (WASK)” des General-Inspekteurs Harald Kujat ist der Zeitpunkt ungewiss, denn dort heisst es: “Finanzplanerische Vorgaben, die mit Blick auf die Erstellung des Bundeswehrplans 2002 erforderlich sind, erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.”Nach bisherigen Informationen hat die Konferenz nicht zu einer entsprechenden Beschaffungs-Liste
geführt. GI Kujat hatte alle Teilnehmer “vergattert”, nichts zu berichten. Neuer Hoffnungstermin für Ergebnisse ist nicht, wie bisher hier berichtet, der 31. August 2000, zu dem lt. WASK das:
“Erstellen einer ersten Priorisierung von Rüstungsvorhaben” geplant ist. Augenscheinlich reichen die Daten der bisherigen Struktur- und TSK-Planung nicht hin.
Deshalb war zunächst alles auf Mitte/Ende September verschoben worden. Da wir jetzt im November sind, wird es Zeit, die Sache zu recherchieren. Neu (20.11.): Vor Jahresende ist das “Material- und Ausrüstungskonzept” wahrscheinlich nicht fertig. Wenn es nicht ohne die Daten der Feinausplanung zu schreiben ist, kommen wir mindestens ins Frühjahr.
Die klaren Leitlinien, die sich aus DCI und ESDI
(European Headline Goal) sowie den knappen Ressourcen ergeben, müssten zu den folgenden Grundsätzen führen, die auch in den Papieren von Scharping (incl. Minister-Weisung vom 29. Juni 2000), Weizsäcker und Kirchbach angesprochen werden:- Der Prioritäten-Katalog, resultierend aus den Anforderungen von DCI und Headline Goal, ist konsequent durchzusetzen. Die bisherige Praxis, dass die Inspekteure der Teilstreitkräfte ohne Rücksicht auf teilstreitkraft-übergreifenden Prioritäten
ihre Systeme durchsetzen, muss durch die politische und militärische Führung (Minister, Generalinspekteur) beendet werden.
- Es ist zunächst immer eine NATO/EU-Pool-Lösung anzustreben; der adäquate nationale Anteil ist beizusteuern.
- Beschaffungen sind multinational anzustreben; Vorrang hat immer der Kauf verfügbarer oder kostengünstig anpassbarer ziviler Technologie internationaler Anbieter (COTS=Commercial off-the-shelf).
- Bei der Beschaffung grösserer Systeme ist
(militärisch) off- the-shelf zu kaufen, falls eine multinationale Eigenentwicklung nicht überragende technologische Innovationen verspricht.
- Alle Einheiten/Teileinheiten und Systeme müssen Modul-Charakter haben und multinational interoperabel/kompatibel sein.
- Alle Systeme müssen vollständig mit den System-Komponenten und der System-Peripherie ausgestattet werden.
- Die Verbesserung (Upgrade) vorhandener Systeme ist Neubeschaffungen vorzuziehen.
-
Alle Systeme und -teile sind luft/see-verlegefähig zu halten.
Konsequenzen Die folgende Darstellung orientiert sich an - der Prioritätenfolge der neuen Bw-Rüstungsbeschaffung, wie sie Vertg.-Min. Scharping in seinem
Eckpfeiler
-Papier vom 1. Juni 2000, vom Bundeskabinett am 14. Juni gebilligt, beschrieben hat (Ziff 48); der “Grobausplanung
- Ergebnisse und Entscheidungen” vom 11. 10. 2000den Angaben des Eckwerte-Papier des Ex-General-Inspekteurs von Kirchbach (die dort angegebenen Daten müssen erreicht, eher unterboten werden müssen (vgl. die Synopse unter
Deutschland / Probleme);der “Bestandsaufnahme” (Mai 99) von Min. Scharping; der hervorragenden Referenz-Quelle für den Ist-Stand der Bundeswehr: “Deutsche Bundeswehr 2000”, Hrsg. F. Steinseifer, Wolfgang Flume, CPM, Sankt Augustin)In der “Weisung zur Ausplanung der Streitkräfte der Zukunft (WASK)” des General-Inspekteurs Harald Kujat (Anfang August 2000) ist die Zielbeschreibung bezüglich
der Modernisieriung der Ausrüstung wie folgt gelistetet:“- Aufgaben- und fähigkeitsorientierte Priorisierung der Ausrüstung zur Verbesserung der - Führungsfähigkeit mit den Schwerpunkten
> strategische Aufklärung > operativ/taktische Aufklärung > Informationsüberlegenheit - Mobilität mit den Schwerpunkten
>strategische Verlegbarkeit > taktische Beweglichkeit - Wirksamkeit im Einsatz
-
Durchhaltefähigkeit und Fähigkeit zur Unterstützung
- Überlebensfähigkeit
- Ausrichten der Ausrüstung an den Einsatzerfordernissen unter streitkräftegemeinsamen Blickwinkel - Fortschreiben des “Ausrüstungszieles 2000+” mit konkreten Mengengerüsten auf der Basis der Richtungsentscheidungen, die während der im August 2000 vorgesehenen Priorisierungssitzung Materialinvestition zu treffen sind, - Schaffen planerischen Gestaltungsfreiraums durch Reduzierung und Verzicht auf
Teilfähigkeiten von nachrangiger Bedeutung.” Nationale LagebeurteilungEckpfeiler-Papier Scharping (Ziff. 48 Abs.2, noch “erste Priorität):
“Zur Verbesserung der nationalen politischen und militärischen Lagebeurteilung und in Ergänzung der Fähigkeiten des
Bündnisses erhält die Bundeswehr eine eigene raumgestützte Aufklärungsfähigkeit.” - Beschaffung des Radar-Satelliten SARLUPE
4 Satelliten in zwei polaren Umlaufbahnen - 10 Jahre Nutzungsdauer - Plazierung mit russischen Raketen in 2003/2004 - Beschaffungsentscheidung 2000 - Kosten: ca. 700 - 800 Mio. DM - Auftragnehmer Astrium,
Friedrichshafen (EADS)/OHB, Bremen. In der “Halbzeit-Bilanz” des BMVg heisst es: “Ab 2004 werden die Streitkräfte das System nutzen können.”Lt. Eckpfeiler-Papier Scharping ist dies zur ersten Priorität zu rechnen (Ziff. 48). General a.D. Klaus Naumann (vormaliger Generalinspekteur und von 1996 bis 1999 Vorsitzender des Militärausschusses der NATO) bezeichnet den Nutzen dieser Massnahme als “fragwürdig” mit der Begründung, dass in der Kosovo-Krise eine “Kombination aus elektronischer
Aufklärung und Spionage, ergänzt durch Bilder” die “entscheidenden Indikatoren” lieferten (WamS, 25.6.00). Sicher hat er recht. Dazu scheint das Satelliten-Zentrum der WEU im spanischen Torrejon hervorragende Aufklärungsarbeit zu leisten. Aber die “nationale” bzw. eigene “europäische” Satelliten-Kapazität ist nun einmal eine Image- und Stolz-Geschichte. Und dafür kann man ja schliesslich einiges hinblättern. Da die Plazierung der Satelliten in 2003/4 erfolgt, ist für den Haushalt 2001
zunächst mit Entwicklungskosten zu rechnen, die zunächst nur grob mit 100 Mio DM einzuschätzen wären; Titel: Forschung, Entwicklung und Erprobung. Haushalt 2001: kein Eintrag (Pilotprojekt nach dem CPM 2001)
Strategische Verlegefähigkeit (Deployability)
Eckpfeiler-Papier S. 22 Ziff. 42 Abs 1: “Die Verbesserung der strategischen Verlegefähigkeit hat erste Priorität. Dazu wird angestrebt, Luft- und Seetransportkapazitäten gemeinsam mit unseren europäischen Partnern aufzubauen und zu betreiben.”In der englischen Fachpresse sind bisher nur
negative Aussagen der britischen und französischen Regierung zu dem Pooling-Vorschlagvon Min. Scharping zu lesen. Das BMVg sagt offiziell dazu: Bisher sind von den Luftwaffen-Chefs in der European Airgroup “Abstimmungsgespräche” geführt worden. Ihnen soll eine “Bestandsaufnahme” folgen, wobei unklar ist, ob mit ihr schon begonnen wurde bzw. wann sie begonnen wird. Nach der Bestandsaufnahme soll es eine “Koordinierungsstelle” geben und danach eine “Agentur”. Diese Prozess ist aber als sehr
langfristig einzustufen, heisst es offiziell. Nach Darstellung des “EUROSATORY 2000 DAILY, einem News-Magazin-Dienst von Jane’s während der Landwaffen-Messe in Paris (19. - 23. Juni) haben die französische und die britische Regierung die deutschen Pläne für eine “zentral kontrollierte militärische
Transport-Flotte, in Deutschland stationiert” zurückgewiesen und als “frühreif und unnötig” zurückgewiesen.Nach dem Scharping-Papier “Informationen zur konzeptionellen Neuausrichtung” (ohne Datum, Download unter www.bundeswehr.de) wird sich Deutschland mit “
ca. 20 %” am “Headline Goal” beteiligen, d.h. 10-12.000 Soldaten (inkl. Führungs-, Kampf- und Einsatzunterstützung, zusätzlich geeignete Luft- und Seestreitkräfte) sind: - innerhalb von 60 Tagen zu verlegen
, “kleinere Elemente schneller”; - ein Jahr durchhaltefähig zu allen Operationsarten fähig; - “spätestens 2003” zu stellen.Aufgrund der Ergebnisse der BMVg-Studie (> > Lufttransport, siehe auch die anderslautenden Berechnungen der Airbus Military) ist diese hochpolitische
Zusage angesichts der Lufttransport-Leistungen nach dem derzeitigen und projektierten Stand der Beschaffungsentscheidungen (nur A400M, keine See-Transporter) nicht einzulösen: - Der Bundeswehr stehen 86 Transall zur Verfügung; der Klarstand der ab 1968 in Dienst stehenden Maschinen dürfte unter 50 % liegen.
- Die
73 von Deutschland optierten A400M sollen im Zeitraum 2007 - 2016
zulaufen. Lt. Firmenangaben sollen Ende 2006 die ersten Maschinen ausgeliefert werden, wobei gleichzeitig GrossBritannien für 2004 und Frankreich für 2005 ersten Bedarf angemeldet haben.- GrossBritannien, dass wie Frankreich ein mit Deutschland vergleichbares Truppenkontingent für NATO und EU stellt, hat im Nov. 1999 die ersten der 25 neuen Hercules C 130J (Lockheed Martin) erhalten. Noch wichtiger ist, das GB
acht C-17 Globemaster III (Boeing) geleast hat, um seine Transport-Aufgaben zu erledigen.- Interessant ist, das GB und F, die wie gesagt vergleichbare Truppen-Kontingente und somit Transport-Anforderungen haben, jeweils nur geringeren A400M-Bedarf haben: F: 50, UK: 25, früher 45). Insider gehen davon aus, dass Frankreich in absehbarer Zeit wie GB eine Anzahl von C-17 kaufen oder leasen wird;
-
Da die französische und die britische Regierung den deutschen Vorschlag einer
gemeinsam betriebenen Transportflotte lt. Fachberichten als “unreif und unnötig”
abgelehnt haben, muss Deutschland bis 2003 das Fähigkeitsprofil für seinen Anteil allein erbringen.
Der A400M-Vertrag sollte eigentlich bis Ende 2000 unterschrieben werden. Nach der Presse-Erklärung des BMVg vom 27. 7. 2000 heisst es jetzt: “Eine Vertragsunterzeichnung wird für das kommende Jahr angestrebt”. Trotz dieser Verschiebung wären
eigentlich ab 2001 deutsche Entwicklungskosten-Beiträge einzukalkulieren, denn AMC wird wohl kaum in für die gesamten Entwicklungskosten in Vorkasse treten wollen. Die Höhe der Entwicklungskosten ist nach der folgenden Rechnung grob ableitbar:- Die gesamten Entwicklungskosten für die A400M der
Airbus Military Company (AMC)
werden in der Fachpresse durchgängig mit 6 Mrd. US$ angegeben, Preisstand 1998.Bei der Kalkulation hochwertiger Technologie-Produkte ist mit Preisstand-Anpassungen von 2- 6 % (Kirchbach-Eckwerte) zu rechnen. Der Deflator für die Berechnung von Preisstand-Entwicklungen von Hochtechnologie ist noch höher, etwa bei 5 - 10 % anzusetzen. In dieser Kalkulation ist mit einem Deflator von 5 % gerechnet worden. Danach belaufen sich die Entwicklungskosten der A400M nach dem Preisstand des Jahres 2001 auf 7 Mrd. US$, von denen AMC 25 % übernehmen will, demnach für die am Programm beteiligten Staaten 5,25 Mrd. US $ verbleiben. Nach jüngsten Angaben (Jane’s Defence Weekly, 2.8.2000) will AMC 1,5 Mrd. US$ investieren, von denen sie 1 Mrd. als Eigenanteil rechnen (non-recurring costs).
Die Entwicklungszeit beträgt 6 Jahre. Fliessen die Entwicklungskosten kontinuierlich ab, sind Tranchen von jährlich 875 Mio US$ (Preisstand 2001) zu budgetieren.Für die genaue Umrechnung der US$-Angabe der
Entwicklungskosten in Euro wäre sicher ein Devisen-Experte zu Rate zu ziehen. Hier soll grob verfahren werden: 1 US$ = 2 DM; demnach sind für das Jahr 2001 rund 1,75 Mrd. DM Entwicklungskosten anteilig umzulegen. Die folgende Tabelle zeigt die Zahlen des ursprünglich von den Staaten genannten Bedarfs und die daraus resultierende Werk- und
Kosten-Anteilsberechnung (schwarze Zahlen = 288 Flgz.). Fraglich ist, ob nach den neuen Bedarfszahlen des “Joint Statement” (rote Zahlen = 225 Flgz.), welches am 27. Juli in Farnborough von den Ministern unterschrieben wurde, auch die berechneten Workshare-Anteile neu verteilt werden. Die Entwicklungskosten werden wohl nach den roten Zahlen aufgeteilt (Ein Industrie-Insider: “Wir haben 33 %, spielen aber keine Rolle”. Is net so slimm, dafür kaufen wir zwei weniger).Angesichts der in der Tabelle dargestellten Anteilsberechnung haben sich die Nationen mit einem im Vergleich zu Deutschland teilweise doch nicht unerheblich geringeren “Gewicht” bei der Verteilung der Führungsaufgaben reichlich eingedeckt:
- Frankreich:
1. Leitung der A400M Policy-Group; 2. Sitz des OCCAR Programm-Managements; 3. Sitz, Leitung und Sitz des Airbus Industries Produkt-Management der Airbus Military Company - GrossBritannien:
1. Federführende Nation für die Verhandlungen mit AMC; 2. Leitung der “Executive Group” - Spanien:
1. Leitung des Airbus Industries Produktmanagements; 2. Standort für die Endmontage. - Deutschland:
O, null, zero, nothing, nix (aber Trost: über die Arbeitsanteile wird noch verhandelt). Neu (20.11.00): Herr Horn (ex BWB) ist Vorsitzender des “Interim International Project Office” geworden (ist derzeit sehr wichtige Postition).
| Belgien | D | F | GB | Italien | Spanien | Türkei | Anzahl Flgz. | 12 |
75 | 50 | 45 | 44 | 36 |
26 | Anteil % | 4,16 | 26,04 | 17,36 | 15,62 | 15,28 | 12,5 | 9,05 | Anzahl Flgz. | 7 + 1 Lux | 73 | 50 |
25 | 16 | 27 | 26 | Anteil % | 3,55 | 32,44 | 22,22 | 11,11 | 7,11 | 12 | 11,55 |
(Anteilsberechnung (schwarze Zahlen) gemäss der A400M-Broschüre von DaimlerChrysler, Juni 2000, S. 6, ursprünglich gemeldeter Bedarf. Anteilsberechnung gemäss der tatsächlichen Bestellungen: rote Zahlen; d. Verf.)- Bei jährlich 1,75 Mrd DM Entwicklungskosten (Preisstand 2001) und dem ursprünglichen deutschen Anteil von 26,04 % wären demnach 455 Mio. DM für 2001 fällig gewesen.
Mit dem neuen deutschen Anteil von 32,44 % müsste nun die Grössenordnung von 567,7 Mio. DM für den Bereich “Forschung, Entwicklung und Erprobung” des Verteidigungshaushaltes (Gesamtvolumen 2000 rd. 2,3 Mrd. DM) neu veranschlagt werden.Haushalt 2001/neu: rund 560 Mio. DM (tatsächlich im Epl. 14: Leerstelle; Finanzierung offen)
Möglich ist allerdings auch die folgende Alternative: Die AMC finanziert die gesamten Entwicklungskosten vor und schlägt sie anteilig bei Lieferung der Flgz.
auf. Diese Lösung hat den Charme, dass die Haushälter aufatmen und ein fröhliches “Nach mir die Geldflut” pfeifen können. Die entsprechende Berechnung folgt ... heute noch nicht ...Im Epl. 14/2001 ist die A400M (allerdings noch als FTA) im Kapitel 1419, (Beschaffung von) “Flugzeuge, Flugkörper und flugtechnisches Gerät” vertreten, allerdings mit Null DM/Euro.Inzwischen ist eindeutig klar, dass die Finanzierung der A400M definitiv nicht in der allgemeinen Finanzplanung enthalten ist. Seit dem 16. 11. 2000 gibt es eine Verpflichtungs-Ermächtigung über 10 Mrd. DM für das A400M. Erst die Vorlage des Rüstungsplans 2002 kann nachweisen, wie es mit der langfristigen Finanzplanung wirklich aussieht. Hinter dem Terminus “Commercial Approach”, der deutscherseits jetzt gern ins Feld geführt wird (vgl. A400M-Bericht des BMVg und VE/A400M ) verbirgt sich nichts anders als folgendes:-
Eine anteilige Übernahme von Entwicklungskosten von rund 600 Mio. DM würde die derzeit sehr wackelige Finanzplanung bis 2004 zum Einsturz bringen.
- Plädiert man deutscherseits für einen “Commercial Approach”, muss die AMC die Entwicklungskosten selbst finanzieren und erhält erst bei Lieferung eines Flugzeuges die Bezahlung, die die Entwicklungskosten des Herstellers nebst Zins und Zinseszins für die firmenseitige Entwicklungskosten-Finanzierung enthalten.
-
Auf diese Weise wird das Problem auf die Jahre 2008 ff. verschoben, wo es dann allerdings umso heftiger auftritt: die Fieberkurve des Beschaffungs-Tableaus kriegt einen derart heftigen Ausschlag, dass dem Patienten Rüstungsbeschaffung nur zwei Wege bleiben; entweder er segnet das Diesseitige oder er kriegt von Dr. finanz. Eichel-Nachfolger (?) eine wirklich grosskalibrige Finanz-Spritze verpasst, mit der ihm weitere Verweildauer gegeben wird.
{O. K.: Ab 2006 muss der Finanz-Minister ein (Wunder-)Doktor sein} See-Transport Die von VertMin Scharping im Mai 1999 vorgelegte “Bestandsaufnahme” - S. 83 - verzeichnet die Forderung nach 3 See-Transportern. Bisher ist unter dem Stichwort “Einsatztruppenunterstützungsschiff”
(ETrUS) ein Entwurf der MTG Marinetechnik GmbH im Gespräch. Sie favorisiert ihren Entwurf des “Mehrzweckschiffes Kl. 707” aus dem Jahr 1995.Das Bw-Projekt ETrUS ist eines der sieben Pilotprojekte des neuen Beschaffungsverfahrens CPM 2001 und wird dort bezüglich des Phasenstandes wie folgt charakterisiert:
“Frühe Analysephase, Erarbeitung der Stufenentscheidung “Systemfähigkeitsforderung”. Seit etwa Mitte Oktober ist bekannt, das die “Systemfähigkeitsforderung” fertig auf dem Tisch des Hauses liegt. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Lüssow, ist in der Zitat-Liste 2000 mit dem Ausspruch vermerkt: “Ich muss das nicht fordern, sondern das Heer.” Heeres-Inspekteur General Willmann will es andererseits auch nicht fordern. Gemach: Das ist noch altes Teilstreitkraft-Denken.
Weitere Einzelheiten > > See-Transport Luftbetankung
Die Luftbetankungs-Kapazität ist im “Eckpfeiler” nicht expressis verbis angesprochen; sie gehört jedoch zu dem Oberbegriff “Strategische Verlegefähigkeit”.Die Luftbetankungs-Kapazität ist in den bis vor kurzem veröffentlichten, offiziellen DCI-Papieren nicht expressis verbis angesprochen worden. Dies ist erstmals festzustellen in einem Background-Paper der US-Defense Trade Security Initiative (“Background on Expedited License Review Process for DCI”) vom 24.5.2000 ( www.state.gov) und in der “Erklärung zur Lage auf dem Balkan und zur Initiative zur Verteidigungsfähigkeit” der Verteidigungsminister des Nordatlantikrates vom 8. Juni 2000.Während Frankreich und England über Kapazitäten verfügen, fehlt Deutschland jede Kapazität. Es liegt
dem für Rüstung zuständigen Staatssekretär Dr. Walther Stützle jedoch ein unterschriftsreifer Vertrag vor, der die Beschaffung von 4 Rüstsätzen für Luftbetankung vorsieht, die in den Airbus 310- MRT eingebaut werden können (Airbus 310-MRTT). Die Lieferung ist von Ende 2002 bis Ende 2003 vorgesehen. Das Finanzvolumen insgesamt 255,7 Mio. DM. Der Haushalts-Ausschuss entscheidet am 6. 12. 2000 über die Beschaffung.
Kommunikations- und Führungsmittel Eckpfeiler: “Zweite Priorität haben leistungsfähige, untereinander kompatible Kommunikations- und Führungsmittel als Schrittmacher der Interoperabilität und Grundvoraussetzung für einen streitkräftegemeinsamen und multinationalen Systemverbund.” Bisheriger Ansatz: Bw-eigene Beschaffung - Kostenschätzung: zweistelliger Mrd.-Betrag. Nach neueren Informationen wären für 2 Satelliten 12 Mrd. DM fällig gewesen. Neuer Ansatz: Leasing, Teilnutzung mit zivilen Betreibern. Angebot Lockheed: 12 der 72 auch von der Telekom genutzten Kanäle werden zum Preis von unter 1 Mrd. DM geleast - in Betrieb ab 2003. Die Frage der Verschlüsselung/Sicherheit dürfte kein Problem sein. Neuester Stand 7.9.2000: “Nach zähem Ringen” hat Nortel/EADS mit dem Unter-Auftragnehmer ESG den Zuschlag bekommen (“Europ. Sicherheit”, 9/2000, S. 7); der Preis wird zu recherchieren sein. 18. September 2000: Nortel hat nur den Zuschlag für die Tri-Band-Bodenstationen bekommen. Die Frage, wer den Zuschlag für die Satelliten-Geschichte bekommt, ist weiter offen!
Haushalt 2001: ? DM- Operative Luft/Bodenüberwachung (Airborne Ground Surveillance - AGS)
Die derzeitigen Entwicklungslinien sind:Beteiligung an einer 6-Maschinen-NATO-Flotte zur weiträumigen Bodenüberwachung, Zielverfolgung und -zuweisung aus der Luft (vgl. AWACS). Referenz-Modell ist das US-System JSTARS, zu dem das System der europäischen Staaten kompatibel sein müsste. Derzeit bestehen drei Gruppen: 1. NATAR: USA, Belgien, Kanada, Dänemark, Norwegen, Luxemburg. Airbus-gestützes Radar der Firma Northrop-Grumman (Hersteller JSTAR-Radar). 2. SOSTAR: Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande. Airbusgestütztes Radar (Neu-Entwicklung, evtl. mit Assistenz Northrop-Grumman durch EADS, Thomson-CSF, Fiat und TNO, Niederlande). Dafür sind
bisher Gelder aus dem F+E-Titel geflossen, wahrscheinlich auch 2001. 3. ASTOR: Programm GrossBritanniens: Raytheon-Radar in einem Buisiness Jet “Global Express” der Firma Bombardier (5 Maschinen; Kosten: 800 Mio. engl. Pfund).Die AGS-Kosten für 6 Maschinen und 24 Bodenstationen werden mit 2 Mrd. US$ angegeben, der Zeitraum für die Erst-Einsatzfähigkeit ist 2008. Wichtig dazu ist die Entwicklung dieser Fragen in den USA. Bisher wurden dort etwa 800 Mio. US$ in die Weiterentwicklung des JSTAR-Systems investiert unter dem Programm RTIP (Radar Technology Insertion Programm). Derzeit ist dieses Vorhaben gekürzt worden und für 2002 ist keine weitere US-Finanzierung
vorgesehen. Neu in die Debatte gekommen sind modulare, skalierbare Radare, die von dem unbemannten Flugkörper (Unmanned Aerial Vehicle = UAV) des Typs Global Hawk aufgenommen werden können. Das UAV Global Hawk ist im Kosovo-Krieg erfolgreich eingesetzt worden und wird von Insidern als wegweisende Lösung bezeichnet. In diese Richtung ist auch die zwischen
EADS/DCS und Northrop Grumman vereinbarte Kooperation zu verstehen. STN Atlas
hat zwar lt. Firmen-Prospekt mit dem “unbemannten, hochfliegenden, weitreichenden Aufklärungssystem mit langer Flugzeit (HALE = High Altitude Long Endurance)” auch einen Lösungsvorschlag offeriert, der auch auf Global Hawk basiert, aber die EADS/DCS hat augenscheinlich die Nase vorn, weil sie mit Northrop Grumman die Kooperation besiegelt haben.
STN Atlas ist aber weiter im Rennen: “Aufgrund dieser Situation hat sich STN Atlas entschlossen, eine eigenfinanzierte Konzeptstudie mit Realisierungs- und Kosten-Wirksamkeits-Analyse durch zuführen und dabei die Erfahrungen im Bereich der luftgestützten unbemannten Aufklärungs-, Wirk- und Störsysteme einzusetzen. Dabei sind bisher
verschiedene potenzielle Trägersysteme wie “Global Hawk”, “Predator” und “Heron” betrachtet worden.” (Merke: Nach dem Erfolg der deutsch-israelischen Zusammenarbeit bei der Panzer-Abwehr-Rakete “EuroSpike” klinkt sich die Rheinmetall/Diehl-Kampfgruppe bei den Israelis mit deren “Heron” ein):
Das Projekt AGS ist enorm wichtig: Falls die Luft/Boden-Überwachung durch Systeme wie JSTAR und verbesserte Folge-Systeme so gut sind wie es scheint, gehen alle, insbesondere vom Heer favorisierten Systeme wie Brevel und Luna 2000 den Bach runter. Deshalb wird vor weiteren Entscheidungen erst einmal ein “Aufklärungskonzept Bundeswehr” erarbeitet. Es ist voraussichtlich Ende 2000 fertig. Eins ist sicher: Die Zeiten der Eigenbr(l)ödeleien der Teilstreitkräfte sind vorbei. Haushalt 2001: im Beschaffungstitel 0 (ob “SOSTAR” weiter Gelder kriegt, wissen wir nicht); Entwicklungskosten werden mit Sicherheit anfallen. - Interoperabilität der Führungs- und Kommunikationssysteme
Lt. Scharping-Papier haben die Führungssysteme “zweite Priorität” (Ziff. 48); im “Kirchbach”-Papier (S.
42) werden die Einzelheiten beschrieben: - Die Führungssysteme von Heer, Luftwaffe und Marine (EIFEL, HEROS, MHQ) müssen zunächst alle untereinander interoperabel gemacht werden (!). - Die für multi-nationale Führung und Einsatz geplanten Daten-Link-Systeme (MIDS/LINK 16 und 22) müssen beschleunigt angepasst werden. - Zwischen den Teilstreitkräften muss die Interoperabilität mit den NATO-Identifikations-Systemen
Zielerkennung Freund/Feind (ZEFF) und NATO Identification-System Question and Answer (NIS Q+A) hergestellt werden. - Für die Luftwaffe muss das ACE Command and Controll System (ACCS) unter Einschluss der Flugabwehr geschaffen werden.Der gesamte Bereich “Kommunikation” wird mit dem neuen Beschaffungsverfahren “Costumer Product Management (CPM 2001)” abgewickelt. “Herstellen der KRK-Interoperabilität” ist eines der sieben sog.
“Pilot-Projekte” des SPM 2001. Alle 22 CPM 2001-Vorhaben incl. “Herstellen der KRK-Interoperabilitätwerden - upgedatet - unter www.wirtschaft.bundeswehr.de aufgeschlüsselt, nicht jedoch der Fortgang der verbleibenden 6 Pilotprojekte ETRuS, Schützen-Pz, SAR-Lupe,
Nachtsicht-Fähigkeit Tornado (Night Googles oder FLIR), EMIR II und Marine-Drohne, die die EADS mit Seamos wohl sicher in der Tasche hat, (neu) die aber noch nicht durch ist (wegen der Erstellung des Aufklärungs-Konzeptes Bw).Das Projekt 9.4.1 bezeichnet das “Schaffen eines leistungsstarken Kommunikations- und Datennetzes” (flächendeckend, Fest- und Mobilnetz). Damit ist das alles überwölbende Kommunikations-Nezt gemeint. Die Auswertung der eingegangenen Angebote ist augenscheinlich abgeschlossen. Natürlich wird das Ding “politisch” entschieden Wir lehnen strikt jede Wette ab, die nicht auf Ron lautet.Das Interessanteste dürfte wohl eine Kostenschätzung sein. Dazu liegt ein für deutsche Finanzplaner absolut abschreckendes Beispiel aus den USA vor, das gut auf die Bundeswehr gespiegelt werden kann: - Am 6. Okt. 2000 ist im Pentagon das grösste Projekt in Sachen Informations-Technologie vorgestellt worden: Es soll bis zum Juni 2003 operationell sein und innerhalb der ersten fünf Jahre eine Einsparung von 2 Mrd. US$ erbringen.
- Es verbindet 200 bisher seperate Computer-Systeme mit 350.000 Nutzern (jawoll, Bw-Grösse mit Zivilisten -geplant).
- Das 5-Jahres-Programm heisst Navy-Marine Corps Intranet (NMCI) und erledigt praktisch sämtliche Kommunikation des Beschaffers - von jedem Boot - zu (später) jedem Platz auf dieser Welt.
- Der glückliche Gewinner als “prime contractor” dieser Kiste ist Electronic Data Systems
Corporation (EDS) mit seinen “major subcontractors” Raytheon, MCI WorldCom, Cisco, WAM!NET, Dell und Microsoft.
- Ja, fehlt noch der Preis: $6,938,817,854 (multi-year firm-fixed-price with performance incentives).
O.K., glatte Rechnung 1 $ = 2 DM: macht runde 14 Mrd. Deutschmarks, 2,8 Mrd. DM pro Jahr. Noch Fragen, Hans?
Das Projekt 9.4.2 (Pilotprojekt CPM 2001; Konzept/Architektur-Studie) beinhaltet “Herstellen der KRK Interoperabilität” der Kommunikationssysteme- Heer AUTOKO 90 mit BIGSTAF
- Luftwaffe: AutoFüFmNLw unter Einschluss des Datentransportnetzes
- LAN der mobilen Gefechtsstände
- FmSys FlaRak
- Marine: TaktRiFuNFIKdo
- Alle Teilstreitkräfte: Funkkomponenten (HF, VHV, UHF), Mobilfunk
-
Anbindung aller Systeme über Schnittstellen an SATCOMBw, ISDN Bw, zivile Netze, ausgewählte Fernmeldesysteme der NATO und Verbündeter.
Die (dtsch.) Telekom hat den bis zu 30 Mio. DM begrenzten Vertrag gewonnen. {Seit wann haben die eine Ahnung davon? }
(ist ganz einfach: Telekom hat sich Rhode & Schwarz ins Boot geholt, die Ahnung haben)Das Projekt 9.4.4
beinhaltet die “Harmonisierung der Führungsinformationssysteme (FüInfoSys)” (Konzept/Architektur-Studie). Die Projektbeschreibung lautet:“Der elektronische Austausch von Informationen zwischen allen IT-Arbeitsplätzen eines jeden Nutzers im FüInfoSys-Verbund und die Herstellung einer ‘Internet/Intranet-Interoperabilität’ im Verbund der FüInfoSys soll als erstes realisiert werden. Danach folgt die Erstellung eines aktuellen Lagebildes im
FüZBw sowie die Herstellung einer Interoperabilität zwischen Datenbanken.” Die Ausschreibung ist am 12.5.2000 erfolgt, Bieterkonferenz war am 23.5.2000 und die Angebotsabgabe-Frist war Ende 07/2000: “Entscheidung BMVg bis Ende 09/2000, Vertragsabschluss Stufe 1 bis 10/2000. Leider konnten wir das Érgebnis noch nicht recherchieren. (Neu: 29. 11. 2000) Unsere Anfrage zum Stand der Projekte 9.4.1/2/4 ist beim BMVg ist ordnungsgemäss bearbeitet worden. Nur haben leider diejenigen, die auf den Informationen sitzen, dann letztlich geblockt. Dafür haben wir von anderer Seite die folgenden Infos der Kategorie “Gerüchte” zum Projekt 9.4.4 erhalten: -
Das Projekt 9.4.4 war ausgeschrieben worden und “zwei kleinere, aber kompetente Firmen” (die Firmennamen haben wir noch nicht; Stand 20. 11. 00) hatten die Nase vorn.
Am 29. 11. 2000 haben wir einen dezenten Hinweis bekommen: Es sind die Firmen CCI, Meppen und INFODAS, Köln (Danke).Nun soll das Projekt 9.4.4 erneut ausgeschrieben werden. Die “Gerüchte”-Begründung lautet: damit es die Deutsche Telekom gewinnen kann.Kommentar: Es lohnt sich wohl, dieser Sache nachzugehen - und das könnte am besten die Politik. Klar ist, dass die Deutsche Telekom nicht über die Kompetenz verfügt, die Projekte 9.4.2 und 9.4.4 abzuarbeiten. Sollte es
Zufall sein, dass die Telekom alle Kommunikations-Projekte gewinnt? Den Verantwortlich sollte es eigentlich klar sein, dass sie mit der Aufhebung des Wettbewerbs ihr eigenes Grab schaufeln. Ganz abgesehen davon, dass eine derartige Politik absolut leistungsfähige und kompetente Firmen des “Mittelstandes” beschädigt. Aber es geht sicher darum, der Dtsch.Telekom im Wettbewerb der Global Player den Rücken zu stärken. Bei solch’ hehren Strategien sind wir dann auch gleich ganz still. Und wir
wünschen viel Spass mit dem Monopolisten, der z. B. uns als Nutzer von T-DSL und T-Online jeden Tag zeigt, wie kompetent er ist. Ganz wichtig ist: Alle Vorhaben im Bereich InformationsTechnologie (IT) sind nicht in den bisherigen Finanzplanungen enthalten.Haushalt 2001/neu: derzeit nicht abschätzbar; Grössenordnung ungefähr rund 100 Mio. DM Anpassung der Ausrüstung (vgl. dazu auch Deutschland / Facts) Mit der Ziff. 49 des Eckpfeiler-Papiers endet die klar bezeichnete Prioritäten-Folge und es wird in sieben Absätzen die “Anpassung der Ausrüstung” beschrieben. In der Tabelle (S. 24) werden Beispiele für den Aufbau und die Verbesserung von Systemen sowie Reduzierungs-Umfänge (meistens prozentual) aufgeführt. Im folgenden werden die 7 Absätze der Ziff. 49 nacheinander abgehandelt:
Absatz 1: “Der Umfang der schweren Waffensysteme und Plattformen für den Kampf gegen Land-, Luft- und Seestreitkräfte wird reduziert ...” Heer Lt. Eckpfeiler-Papier soll die Zahl der Kampfpanzer um 35 % reduziert werden. Von den Leo 1 sind kaum noch Exemplare vorhanden. Würden die 1.800 Leopard 2 um 35 % reduziert, wären das 630 Stück, die als Effizienz-Gewinne (an wen?) verkauft werden könnten. Die Zahl der Schützen-Panzer “Marder” soll um 25 % reduziert werden; das dürften ca. 500 sein. Die 300 Minenwurf-Systeme “Skorpion” werden um 40 % reduziert (= 120). Die PanzerAbwehr-Systeme sollen um 45 % reduziert werden; damit ist wahrscheinlich das System Trigat MR (Merlin) gemeint. Der Bereich der Flugabwehr-Systeme soll um 45 % reduziert werden. Das Heer verfügt über - ca. 140 FlaRak-Panzer Roland auf Marder-Fahrgestell,
- ca. 430 Flak-Panzer Gepard.
Das Eckpfeiler-Papier weist in der Tabelle aus, dass nur 110 Unterstützungs-Hubschrauber
des Typs TIGER beschafft werden sollen, eine Reduzierung um 45 % vorgenommen werden soll. Der geplante Bedarf lag bei 212 Stück. Zunächst sind 80 Stück bestellt, die ab 2002 zufliegen. Eine aktuelle Entlastung des Haushaltes findet damit nicht statt.Die Eckpfeiler-Angaben zur PzHaubitze 2000 (185 Stück), Reduzierung um 25 %, sind leicht
missverständlich, denn mit der Zahl 185 ist nur das 1. Los gemeint, dass bis 2002 zuläuft. Der bisherige Bedarf von 560 Stück wird wohl um 25 % gekürzt (= 420 Stück). Das schafft Entlastung des Beschaffungstitels etwa nach 2006. Luftwaffe In der Tabelle ist eine Reduzierung der Kampf-Flugzeuge um 25 % angekündigt, womit wahrscheinlich gemeint ist, dass 1 JagdBomber-Geschwader und 1 Jagd-Geschwader gestrichen werden (Kirchbach-Eckwerte). Von Kennern der Luftwaffen-Szenerie wird plausibel geschlossen, dass 100 Tornados
gegrounded werden. Die Luftwaffe will aber nicht einen einzigen Tornado hergeben, weil der Klarstand rottenschlecht.Hier könnte durch eine schnelle Entscheidung Geld für Investitionen erwirtschaftet werden. Dies gilt wahrscheinlich besonders für den Flugbetrieb der MiG 29 beim Jagdgeschwader 73 “Steinhoff” in Laage, in dem das Ende des Flugbetriebs mit der MiG 29 erst für das 1. Quartal 2004 (!) vorgesehen ist. Aber wenn
die Betreuungs-Verträge mit der Industrie bis dahin festgelegt sind, wird diese Alternative nicht bestehen. Ein Riesen-Problem ist die Phantom F4F. Lt. Plan endet der Flugbetrieb der letzten Staffel im Jahre 2010. Fraglich ist, ob nicht eine sehr viel frühere Ausmusterung zu überlegen wäre dadurch, dass man für die Lösung der Luftwaffen-Aufgabe “Wahrnehmung hoheitlicher Rechte” den “Tornado” einsetzt. Die Experten
werden zwar die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber prüfen sollte man das in aller Ruhe. Höchstwahrscheinlich ist dieser Vorschlag aber Quatsch, denn lt. SPIEGEL (35, 28.8.2000) erfordert der Tornado statt der versprochenen 33 tatsächlich 75 - 80 Wartungsstunden pro Flugstunde (kostet 40.000 DM) und ist damit so wartungsintensiv wie die 30 Jahre alten F4F Phantoms. Nach neuesten Informationen soll deswegen die Ablösung der ersten Tornados durch Typhoon (in der
Jagd-Bomber-Rolle) schon etwa 2008 erfolgen und nicht wie bisher nach 2010 oder noch später. Für den Bereich FlaRak (Hawk/Patriot) der Luftwaffe wird eine 25 %ige Reduzierung angekündigt. In den Kirchbach-Eckwerten wird von der Reduzierung von 6 auf 4 FlaRak-Geschwadern gesprochen. Auch hier gilt: eine schnelle Umsetzung erbringt Investitionsgelder.
Marine Wie immer kommt die Marine gut weg. Lt. Scharping-Tabelle sollen die 30 Schnellboote nur um 35 % reduziert werden. Das müssten die 10 ältesten, Tiger-Klasse S-148, sein; 20 bleiben im Dienst und warten
auf ihre Ablösung durch die Korvette 130. Ob die Indiensthaltung von 30 SchnellBooten sinnstiftend ist, muss bezweifelt werden. Nach unseren neuesten Informationen (siehe GI-Kujat-Interview) kommt’s so: Es wird nur die Gepard-Klasse (10 S-143A) in Dienst gehalten. Auch die U-Boote stehen mit einem Reduzierungsvoumen von 35 %
in der Tabelle. Auch hier wären es 33 1/3 %, wenn damit der Ersatz der 12 U-Boote der Klasse 206A durch 8 der Klasse 212A gemeint wäre. Würden aber 4 U-Boote 206 A sofort ausrangiert, wären sicher grössere Einsparungen zu realisieren.Wagt es niemand, die Frage des Marine-Geschwaders 2 in Eggebek (50 Marine-Jabo Tornado) anzusprechen? Kann die Luftwaffe keine Seeziele angreifen? Ist aber auch Quatsch, denn die
Marine-Führung wünscht sich zukünftig Flugzeuge, die auf Flugzeugträgern der NATO-Partner landen können.
{ehrlich} Neuester Stand (20. 11. 00): Da nur 25 Marine-Tornados kampfwert-gesteigert werden, wird’ s dünner. Zwischenfazit Würden die Reduzierungen rasch umgesetzt, liessen sich erhebliche Betriebskosten-Einsparungen realisieren. Entscheidende Frage dabei ist natürlich, ob und wie man die dienstlich-persönlichen Probleme der betroffenen Beschäftigten der Bw lösen kann, denn die radikale und eilige Ausserdienst-Stellung von veralteten und überflüssigen Systemen hätte einen Kommandierungs- und Versetzungs-Zirkus zur Folge, denn die Bundeswehr so noch nicht erlebt hat.
Die Modernisierung der Ausrüstung Absatz 1 der Ziff. 49 der Scharping/Eckpfeiler sowie die Abs. 2 bis 7 beinhalten im wesentlichen die Modernisierung der Bewaffnung und Ausrüstung der Bw:- “Verbesserung der Abstands- und Präzisionsfähigkeit”;
- “Drohnen und Flugkörper”;
- Verbesserung der “Seeraumüberwachung”;
- “Verlegefähigkeit” und “Beweglichkeit” im Einsatz;
- “Verbesserung der persönlichen Ausrüstung”;
- “Schutz der leichten (Waffen-)”Plattformen;
- Verbesserung der “mobilen Unterstützung” im Einsatz
- Optimierung des Sanitätsdienstes für den Einsatz.
Die nachfolgende Listung ist aus Angaben der Fachpresse zusammengestellt und zeigt die derzeitige Beschaffungs-Planung auf der Zeitachse; korrigierende Hinweise sind willkommen.
(Abkürzung Up = Kampfwert-Steigerung/Nutzungsdauer-Verlängerung Fragezeichen hinter SystemNamen = Beschaffung umstritten/fraglich Fragezeichen hinter Anzahl des Systems = bisher geplantes Mengengerüst fraglich) Ziff | Anzahl/System
| 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | Ende | zus./Mrd. | 1 | 185 PzHaubitze 2000 | seit 1998 | Ende 1.Los | 2. Los? | >>>> | >>>> | >>>> |
>>> | 420 Stück | | 2 | 8.000 SMArt | >>>> | >>>> | 2.Los? | | | | | | | 3 | 147 Gepard Up | >>>> | >>>> | 2.Los? |
>>>> | >>>> | >>>> | | | | 4 |
350 Leo II Up | >>>> | >>>> | 2. Los | >>>> | >>>> | >>>> | | | | 5 | 200.000 G 36 | >>>> | >>>> | >>>> | | | | | |
| 6 | 20 CH 53 G Up | >>>> | >>>> | | |
| | | | | 7 | Mil. Camp | >>>> |
>>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>> | 2009 | | 8 | 750 Paveway III | ?>>> | >>>> | | | | | | | | 9 | 5
Minensuch 343 Up Kl.333 | ab 1999 | >>>? | | | | | | | | 10 |
5 Minensuch 343 Up Kl. 352 | ab 2000 | >>>? | | | | | | | | 11 | 1 Versorger Kl.702 | | 150Mio | 150Mio | | | | | | | 12 | 216 Fennek | | 1.Los> | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>> | 2012 | | 13 | 117 BV 206 S | | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>> | | | 14 | 12 Cobra | | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | | | | 15 | 8 U 212 A | | | ca. 1 Mrd. DM pro Boot | ? | | 16 | Seehecht A4 | | | >>>> | >>>> | >>>> | | | | | 17 | SARLupe | | | >>>> |
>>>> | | | | | | 18 | MRTT-Rüstsatz | | | >>>> | >>>> | | | | | | 19 | 10 Keiler 2.Los | |
| >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | |
| | 20 | 500 Marder Up | | | | >>>> |
>>>> | >>>> | >>> | ? | | 21 | 63 Wiesel 2/ Mörser | | | | >>>> | >>>> |
>>>> | >>> | ? | | 22 | 80 UHu/Tiger | |
| | grob 1 Mrd. DM pro Jahr | ? | 6 Mrd. | 23 | 134 NH 90 | | | | grob 1 Mrd. DM pro Jahr | | 7 Mrd. | 24 |
600? GTK | | | | >>>> | >>>> | >>>> |
>>> | 2015+ | | 25 | 180 Eurofighter | | | | grob 2 Mrd. DM pro Jahr | 2015+ | 23 Mrd. | 26 | 12 Patriot PAC3 | | | | ?>>> | ?>>> | ????? | | | |
27 | Iris T | | | | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | 2010+ | | 28 | 3 F 124 | | | | 1,5 Mrd. DM/Stück | | | | 29 | 5 Korvetten | |
| | | ca. 380 Mio/Stück | 2. Los | 1,9 Mrd. | 30 | 2.400 Trigat MR | | | | >>>> | >>>> | >>>> | >>>> | ? | | 31 | Trigat LR/UHu | | | |
?>>> | >>>> | >>>> | >>>> | ? | | 32 | ? Luna | | | | | >>>> | >>>> | >>>> | 2010 | | 33 | ? Brevel | | | | | >>>> | >>>> | >>>> |
2010+ | | 34 | 11 CL 289 Up | | | | | >>>> |
>>>> | ? | | | 35 | Roland Up | | |
| | >>>> | >>>> | >>>> | ? | |
36 | ? Taurus | | | >>>> | >>>> |
>>>> | >>>> | >>>> | 2010+ | | 37 | Taifun ? | | | | | | >>>> | >>>> | 2010+ | | 38 | ? MLRS | | | | | | >>>> | >>>> | ? | | 39 | Amphibie 2.Los ? | | | | | | >>>> | >>>> | ? | |
40 | PzBrücke ? | | | | | | >>>> |
>>>> | ? | |
Nicht in dieser Austellung enthalten sind die folgenden Systeme, die (dringend) beschafft werden müssten: - Ersatz Harm B:
Die Luftwaffe hat im Kosovo Krieg von den bevorrateten 1.000 Flugkörpern vom Typ Harm B, die sich auf gegnerische aktive Flugabwehr-Radare aufschalten, rund 250 Stück verschossen und hat mit diesem einzigen deutschen Strike-Beitrag eine Trefferquote von 2 % erreicht, weil die Harm B aus Haushaltsgründen nicht modernisiert worden war. Die Luftwaffe will ab 2001 das Nachfolge-Modell der Harm C (Name wird noch nachgeliefert)..
- Aufstockung AMRAAM
Von der 60 km weitreichenden Luft-Luft-Rakete von Raytheon hat die Luftwaffe für Ihre Jagdgeschwader noch 96 Stück im Vorrat, der SACEUR-comitted ist. Für den Zeitraum bis zum
Jahr 2008, ab dem das Nachfolge-Muster “Meteor” zur Verfügung stehen soll, wird das Verteidigungsministerium wie die britische Regierung zwischenkaufen müssen. - Strategische Verlegefähigkeit:vgl. dazu:
Deployability
Die dänische Regierung macht es den Experten vor: Sie kauft für 40 Mio. US$ die Präzisionsmunition “Joint Direct Attack Munition (JDAM)”, hergestellt von Boeing. . Ergebnis der US-Erfahrungen mit
Präzisionsmunition im Kosovo-Krieg war, das insbesondere JDAM wegen der All-Wetter-Tauglichkeit sehr erfolgreich war. Eine ungelenkte “einfache” Bombe (z. B. BLU 109) wird mittels eines GPS-”tail kit” ins Ziel gelenkt. Kosten des GPS-Kits: 18.000 US$. (dieser Preis ist in Vergleich zu der groben Einschätzung zu
setzen, das Präsizisionsmunition in der Preisklasse von 300.000 - 1 Mio US$ + liegt). Anmerkung zu Ziff. 20 der Tabelle:
Der britische Verteidigungsminister Geoffrey Hoon hat am 28. Juli 2000 entschieden, das Pz-Abwehr-Rak-System “Trigat MR” (Third Generation Anti Tank - medium range) nicht zu beschaffen.
Begründung: Nach der Einwilligung im Sommer 1999, mit dem Programm fortzufahren, habe es weiterhin unakzeptierbare Verzögerungen und Ungewissheiten mit Trigat MR gegeben, dessen Indienst-Stellung ausserdem 10 Jahre (!) hinter dem geplanten Termin läge. Nun suche man nach einem Off-the- Shelf-System, dessen Performance besser als Trigat ist und schneller geliefert werden könnte (Text nach mod.uk, Nr. 192/00).
Die Briten wollten 18.000 Trigat MR kaufen. Nun werden sie COTS kaufen; Favoriten sind das System “Javelin” von Raytheon/Lockheed Martin und “Eurospike” (Konsortium von Rafael, Israel, Diehl VA, geführt von STN Atlas
). “Eurospike” war im Mai 2000 vom finnischen Verteidigungsministerium ausgewählt worden, Javelin erneut vom US-Verteidigungsministerium. Aber die EADS ist noch nicht draussen: Sie wollen bei der britischen COTS-Ausschreibung antreten! Frankreich plant, 454 Abschuss-Systeme mit 11.000 Flugkörpern der Trigat MR zu kaufen; die ersten
Haushaltsmittel sind bereitgestellt (Bezeichnung in F: AC3G-MP). Dem Vernehmen nach wollen die Franzosen für die Deutschen 2.000 FK mitkaufen und später irgendwie verrechnen.
Das System Trigat MR (bisher D/F/GB/) wird jetzt von der EADS/DCS geführt, firmiert auch unter dem
Namen “Merlin”. Zusätzlich bieten sie die “Trigan”, eine kostengünstige Mischung von Trigat und Milan. Die Trigat LR (Long Rage) ist die Variante mit einer Reichweite von 5.000 m + und soll zur Bewaffnung des Unterstützungshubschraubers “Tiger” gehören.Nicht in der Tabelle enthalten, aber wichtig ist das System MEADS
(Medium Extended Air Defense System). Dabei ergibt sich die folgende Lage:- Das bei der Bundeswehr eingeführte Luft-Abwehr-System
Patriot wird von der System-Seite her unter dem Stichwort “PAC 3” modernisiert, nicht jedoch die Flugkörper selbst, die den Standard PAC 2 (Raytheon) haben. (Neu: 20.11.00) Bisher offen, aber notwendig wird die Modernisierung des Patriot-Flugkörpers auf PAC 3; ein Flugkörper kostet zwischen 2-3 Mio. US$! Das System hat damit begrenzte Abwehr-Fähigkeiten gegen ballistische Raketen mit einer Reichweite unter 5.500 km, sog. Theater Ballistic Missiles (TMD).
MEADS ist eine Patriot-Nachfolge, die von D (EADS), I (Alenia Marconi) und den USA (Lockheed/Martin) betrieben wird. MEADS nutzt den PAC3-Flugkörper von Lockheed/Martin mit einer neu zu entwickelnden System-Konfiguration, um eine robuste Abwehr-Möglichkeit gegen “taktische” (die für uns “strategische” wären) ballistische Flugkörper, Marsch-Flugkörper, unbemannte Flugkörper (UAV) und sonstige Flugzeuge zu haben.
Nur der deutsche Anteil an den MEADS-Kosten wird auf (schlappe) 23 Mrd. DM (authoritativ, kein Schreibfehler) beziffert. Weil MEADS das letzte US/deutsche Kooperations-Programm ist, haben nicht wenige Offizielle auf deutscher Seite “gewisse Bedenken”, dem Programm den Fangschuss zu geben. (Neu: 20.11.00) Noch wichtiger ist, dass neue konzeptionelle Überlegungen platzgreifen. Erkennbar wird, dass eine Punkt/Flächen-Verteidigung Deutschlands, besser Europas, durch derart wahnwitzig teuere Systeme wie MEADS nicht zu leisten ist. Die (konzeptionelle) Alternative dazu ist eine see-basierte Luftverteidigung
gegen jegliche modernen Bedrohungen. Mit einer im Mittelmeer stationierten Luft-Abwehr-Flotte wäre man in der Lage, der nur aus dem Süden denkbaren potentiellen Bedrohung zu begegnen, nach 2010. Da aber die Haltung der Bundesregierung zu Fragen einer Raketen-Abwehr-Fähigkeit als bekannt vorausgesetzt wird, halten wir erst einmal inne. Demnächst werden wir uns einmal den Stoiber-Vorschlag anschauen, der im Kujat-Interview irgendwie doch positiv weggekommen ist.
Damit keiner sagt, dass sei ja alles noch weit hin (2010): Das (finanzierte) Mandat der MEADS-Truppe läuft am 31. 12. 2000 aus. (Ende neu) Ebenfalls fehlt in der Tabelle- der neue See-Fern-Aufklärer/U-Jäger MPA (Maritime Patrol Aircraft): Ausschreibung 2001, Vertragsabschluss 2003, Zulauf ca. 2008:
-
das ETRuS (müsste nach 2002 zulaufen; wahrscheinlicher Stückpreis ca. 400 bis 500 Mio. DM, wahrscheinlich 3 Schiffe, sieht aber mies aus)
- A400M
- die gesamte IT-Geschichte.
Aber bis zum Jahresende 2000 soll der 15 Jahre umfassende Bundeswehr-Plan 2002 fertig sein. Schaun ‘mer mal, was wir davon sehen. Fazit - Betrachtet man die Tabelle bis zu dem Zeitraum 2003 und der Ziff. 19, dann ist abschätzbar, dass das aus dem Beschaffungstitel mit einem Gesamt-Volumen von rund 7 Mrd.+ bezahlbar sein müsste.
- Ab dem Jahre 2004 /Ziff. 20 - 30 beginnt jedoch der Zulauf von richtig teueren Waffensystemen. Sieht man dazu noch die Kulmination im Jahr 2005 (Ziff. 12 - 36) und 2006 (Ziff. 12 - 40), dann
kann man ohne Kenntnis der genaueren Daten feststellen, dass das mit den zu erwartenden Finanzen
auf gar keinen Fall zu bezahlen ist. Dazu gibt es eine Aussage von Finanzminister Eichel, dass er mit seinem Kollegen Scharping bis zum Jahr 2004 keine Schwierigkeiten sähe. Aber das ist 2 Jahre nach der nächsten Bundestagswahl! {Don’t worry, be happy}- Was uns aber immer wieder überrascht (ernsthaft) ist, dass hochrangige Authoritäten des BMVg doch recht optimistisch sind. Allerdings streicht auch mancher seine zunächst positive Aussage.
- Die Nagelprobe kommt aber: Wenn das BMVg nicht im Laufe des Jahres 2001 einen
Bundeswehrplan (sprich eine 15-Jahres-Rüstungsplanung) auf den Tisch legt, kann jeder zu recht daraus den Schluss ziehen, dass die Verantwortlichen so verfahren, weil sie etwas zu verbergen haben. So lautet ja auch der 1. Grundsatz (falschverstandener) Öffentlichkeitsarbeit: Sage nie, dass Du Probleme hast (und die richtige Erkenntnis ist: Menschen, die keine Probleme haben, sind eins).
(laufende NDV/KWS/Up der Tabelle) |