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U. S. A. III | |||
U.S.-Nuklearwaffen: leicht 28. Oktober 2008 Sorry, wenn wir verschlafen haben, dass vor einem Monat der amerikanische Energie-Minister Bodman und Verteidigungsminister Gates das 24-seitige Papier Die deutsche Sicherheitspolitik geht dieses Papier schon etwas an, denn dort wird behauptet, dass das U.S.-Nuklearwaffen-Arsenal auch dem Schutz der NATO-Alliierten, Japans, Süd-Koreas und Australiens diene. Und Deutschland spielt insofern eine Rolle, als hierzulande noch einige taktische Nuklearwaffen uns die sog. “nukleare Teilhabe” bescheren, die gar nicht gern diskutiert
wird. Hatte Barak Obama in seiner Rede in Berlin nicht von der totalen Abrüstung aller Nuklearwaffen geschwärmt? Man wird sehen, welches Schicksal dieser Gassenhauer nimmt. Liest man das Konzept-Papier, findet man keinerlei Anhaltspunkte, dass die nuklearwaffenfreie Welt je Wirklichkeit werden kann. Eher deutet alles darauf hin, dass der U.S.-Präsident der nächsten 4 Jahre Entscheidungen treffen muss, die der U.S.-Regierung wieder keine freundlichen Reaktionen der veröffentlichten und
Öffentlichen Weltmeinung einbringen werden. Als “Prüfstein” könnte man für den irgendwie schon stattfindenden Bundestags-Wahlkampf durchaus solche Fragen an die Parteien richten: So kommt man dazu, dass sich alle Wahlkampfhelfer aller Parteien mit der amerikanischen Nuklear-Strategie beschäftigen müssen! {Das ist gemein: Gegner haben es immer so leicht} U.S.-Militärmacht: Absicht 15. Oktober 2008 Wenn man das gelungene Friendly Fire der SPD-Bundestagsfraktion gegen die erweiterte Führung in Sachen Wer die entsprechenden Berichte von CBO, CRS und GAO zum Thema U.S.-Rüstungsstrategie und -politik nur überflogen hat, wird von den Arbeiten, die der Vorzeige-Denk-Panzer CSIS abgeliefert hat, nicht sonderlich überrrascht sein. Die U.S.-Luftwaffe, die U.S.-Navy und der “vergiftete Kelch” des Haushalts 2009 betreiben ein
Fiasko a lá Lehman Brothers: Wer sich schon immer gewünscht hat, dass die verdammten Amis untergehen, wird seine Bestätigung finden. Allerdings sollte man sich des fatalen Effekts erinnern, der mit dem
“Sich-zu-früh-freuen-Syndrom” verbunden ist: Es ist ein wohlfühlender Allgemeinplatz, dass die Welt nur so unfriedlich ist, weil sich die Amis überall einmischen. Uns schwebt eine Fiction vor, in der eine “Change”-Politik wirklich Abschied nimmt von hergebrachter Art. Taiwan, Süd-Korea, Israel etc.:
forget it, no go. Plötzlich sind alle “legacy systems” völlig ausreichend für die Verteidigung der Insel. Wie überall auf der Welt: Die Bereitstellung der militärischen Kapazitäten folgt den politischen Intentionen; absichtlich, notgedrungen? {Lerne: Das Konzept folgt der Absicht} U.S.-Heer: Freude 5. September 2008 Bis auf die Freunde des Heeres haben alle Anderen ein unbeschwertes Wochende. Wer der Army allerdings zugetan ist, wird richtige Freude haben, die militärische Form des Otto-Kataloges durchblättern zu dürfen, die insgesamt 272 Seiten der U.S. “Army Modernization Strategy 2008”: Dass das Wochende so leicht heranrauscht, macht uns sprachlos. {Vielleicht leidet man ja doch nicht an rhetorischem Schliessmuskelschwund?} AIA-Report: richtiich 2. September 2008 Man kalkuliert ja ein, dass wenn die “Aerospace Industries Association” (AIA) als der Lobby-Verband von fast 300 führenden Firmen der U.S.-Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie einen Bericht über die “U.S. Defense Modernization” herausgibt, der nicht ganz uneigennützig gedacht wird. Wir haben den 63 S.-Bericht (August 2008) überflogen und
meinen, dass er sehr gute Einblicke in die Zukunft der amerikanischen Rüstungspolitik vermittelt. Der regelmässige Beobachter der entsprechenden Berichte von hervorragenden Institutionen wie CRS, GAO, CBO kennt die Problematik. Im Kern hat die AIA sich eigentlich nur auf deren Berichte abgestützt und erscheint deshalb recht sachlich. Der allmähliche Niedergang der U.S.-Streitkräfte ist demnach sehr wahrscheinlich: In Deutschland haben wir vergleichbar den “Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie” (BDLI) und die “Verteidigungs-Abteilung” des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie). Kann man von diesen Institutionen vergleichbare sachliche Reports erwarten? U.E. eher nicht, denn aufgrund des durch eigene
Fehlleistungen vergifteten Klimas will man nicht auch noch durch solche Spirenzchen mit Öl die Wogen glätten. {Richtiich: eine Front reicht} EBO-Tod: feixen 27. August 2008 Es ist eben so, dass der Verteidigungsbereich nicht davon
verschont worden ist, von ausgekochten Marketing-Anglizismen verblödet zu werden: Auch hierzulande schaut eine kleine Gruppe von Lehnstuhlstrategen, ob in den U.S.A. neue Schlagwörter auftauchen, die man selbst zur medialen Verkleisterung nutzen kann: Bestes Beispiel ist die “vernätschde Sischerheid”, mit der sich unser hessischer Verteidigungsminister durch eine ganze Legislaturperiode schwurbeln kann, ohne sonst einen Handschlag zu tun. Transformation, Network-Centric Warfare oder
Effects-Based Operations sind weitere Beispiele. Kronjuwel ist der Begriff Gesamtkonzept (comprehensive approach), der als Totschlagsargument immer hinreicht. Wer genügend abgedreht ist, sich mit so etwas zu beschäftigten, sollte den Todesstoss lesen, den General J. N. Mattis, Kommandeur des U.S. Joint Forces Command in Norfolk, zu einem dieser Marketing-Gags geschrieben hat: Vielleicht feixt ja der eine oder andere deutsche Soldat (oder Zivilist), der sich mit solchen Fragen beschäftigt.
{Schadenfroh darf man sein, wenn kein Schaden entstanden ist} U.S. Defense Strategy: geheimnisvoll (+ Nachtrag 4.8.08) 1. August 2008 Wer sich unbedingt das Wochende verderben will, wird sich die gestern herausgegebene
Nach unserer Denke ist eine “Strategie” der Verbund von Konzeption und Umsetzungs-Ressourcen zur Ziel-Abdeckung. Nach dieser Definition ist die NDS keine Strategie, sondern ein Konzept, welches der konsequenten
Umsetzung bedarf. Nach dem Kirschenpflücker-Prinzip ernten wir: Dem unbeschwerten Wochenende steht gar nichts mehr im Wege, so man ein Konzept dafür hat.
{Strategien sind wie Frauen: geheimnisvoll!!} Nachtrag 4. 8. 08: Ein lieber User hat uns zur Frage der anti-access-technology ein hilfreiches Beispiel geschickt (Danke, R.): Irak-Kriegsgeschichte: Sinn 16. Juli 2008 Es gibt viele Gründe, sich als Deutscher nicht mit der Kriegsgeschichte der U.S.-Streitkrüfte im Irak zu beschäftigen. Wer anderer Meinung ist, wird sich mindestens die 28-MB-Fassung (angeboten werden auch 103 MB!)
der 720-Seiten-Arbeit ON POINT II von Donald P. Wright und Oberst Timothy R. Reese abladen, die den Irak-Krieg im Zeitraum Mai 2003 - Januar 2005 abdeckt: Beachtenswert ist, dass eine Institution der U.S.-Army ein Team beauftragt, diese Arbeit über ihre eigene jüngste
Geschichte zu schreiben, dabei eine recht schonungslose “Netzbeschmutzung” zulässt und diese auch noch weltweit anbietet. Relevant ist die Studie für uns eigentlich doch, denn ihre Kategorien könnten für die Einschätzung des Krieges in Afghanistan in Teilen übernommen werden. Voraussetzung für diese Denke wäre allerdings das Eingeständnis, dass die Option des “easy way out” ausgeschlossen ist; der “Gesichtsverlust” durch Bruch gegebener Versprechen des “Nation-Building” hätte verheerende
Folgen im Denken vieler der regierenden Köpfe. Die Erfahrungen des Nation-Building-Konzepts (Kosovo, Irak, Afghanistan) sind aber absolut negativ. Diese “Ideologie” ist tot. Mit Trillionen USD sind nicht mehr als 3 “gefallene” Staaten eventuell auf “Vordermann” zu bringen. Die Perspektive ist mangels Ressourcen alternativlos: Bomben - und allein lassen (no state left behind?). Den die weltrettenden, sicherheitspolitischen Ideologen geht die Puste aus. Die in Nachbarschaft rudernden
Klima-Beherrscher sind noch optimistisch. Sorry, jeder soll weitermachen, wie es ihm in den Sinn kommt. {Er ist herrlich: der Begriff SINN} Dissuasion: Kopf 14. Mai 2008 Als Deutsch-Europäer muss man sich schon fragen, ob man
sich mit den Strategie-Fragen herumschlägt, die unsere situativ und kulturell doch etwas anders geprägten amerikanischen Freunde bewegen. Bestes Beispiel dafür dürfte der 69-seitige Beitrag von Andrew F. Krepinevich und Robert C. Martinage sein, den sie aus dem u.E. anerkannten “Center for Strategic and Budgetary Assessments” für die U.S.-Szene geschrieben haben: Abgehandelt wird, ob und wie eine “Dissuasion”-Strategie (dissuade: abbringen, abraten) das probate Mittel ist, um für die U.S.A.
bedrohliche oder unerwünschte militärische Entwicklungen abzuhalten. Zielgruppe sind nicht nur Opponenten, sondern auch Alliierte; alle fallen alle unter den konzeptionellen Begriff “target”. Wenn man, wie wir, nur die 7 Seiten der “Executive Summary” liest, hat man genug Stoff zum Nachdenken; in den Staaten werden genügend Strategen das CSBA-Papier aufgreifen und diskutieren. Unsereins schätzt, dass die Zahl solcher Enthusiasten in Europa/Deutschland höchstens bei 270/10 liegt.
Eigentlich müsste sich nun der europäisch/deutsche, sicherheitsintellektuelle Selbstbehauptungswillen aufbäumen und der transatlantischen Gemeinschaft zeigen, dass wir doch die Klügeren sind (die Deutschen feiern sich gern als die weltbesten Konzeptionäre). Jeden diesbezüglichen Beweis werden wir hier loben, bis der Stabsarzt kommt. {Sun Tsu sagt: Ziele immer auf den “Kopf”} Raketenabwehr: denken (siehe Korrektur) 3. Juli 2007, Berlin Mit viel Glück durften wir gestern an einer Veranstaltung zum Thema “Missile Defense (MD)” teilnehmen, deren Ausrichter “unter
3”-Bedingungen auferlegte: “Jeder im Raum kann das Gehörte nutzen, aber Zitate und Zuschreibungen sind nicht erlaubt.” Wir dürfen wohl unseren Erkenntnisgewinn in einer ganz zentralen Frage der Raketen-Abwehr-Debatte so nutzen: In tiefer Berliner Nacht mögen wir bitte nicht die Konsequenzen dieser Lage-Beschreibung durchbuchstabieren. Es gibt genügend Clausewitze, die das richtig gut können. {Das Denken kann man getrost den Gefährten überlassen} U.S.-Raketenabwehr: Schlaf 1. Februar 2007 Man ist sicherlich in guter Gesellschaft, wenn man feststellt, einen wichtigen Aspekt der sicherheitspolitischen Entwicklung verschlafen zu haben: Nach etwa zweijährigen Vorgesprächen mit Polen und der Tschechischen Republik beginnt die U.S.-Regierung nun mit
konkreten Verhandlungen über die Stationierung eines Raketenabwehr-Systems: Die o.a. Daten sind der Niederschrift einer Medien-Telekonferenz vom 25. 1. 07 mit dem für Raketen-Abwehr zuständigen General-Leutnant Obering zu entnehmen. Den 10-Seiten-Text hat uns ein lieber Netzwerker geschickt, und weil wir den Wortlaut im Web
nirgendwo gefunden haben, Man darf gespannt sein, ob und wie sich die Experten aus Politik, Militär (incl. Ex), Wissenschaft und Medien sich des Themas bemächtigen. Spontan kommt die Frage auf, wie z.B. die NATO mit ihren entsprechenden Studienaufträgen verfährt; die vor einigen Monaten geschlossenen Verträge wird man wohl einhalten müssen. {Wenn man sich verspricht, sollte man einhalten} U.S.-Intelligence: unkorrekt 29. Januar 2007 Wenn ausser uns in der Republik noch jemand an U.S.-Intelligenz-Berichten interessiert ist, sollte derjenige auf Wir empfehlen, dass man sich auf die Darstellung des (scheidenden) “Director of National Intelligence”, John D. Negroponte, konzentriert (die Seiten 4, 5 (pakistanische Wahlen in 2007!), S. 8 (Nigeria “is in danger of collapsing in the
coming month”) und 12 f. (Central Asia). Die 30 Seiten von General-Leutnant Michael D. Maples, Direktor der “Defense Intelligence Agency” sollte man gesonder betrachten. Vom Text ablesbar sind die Ambitionen der DIA, nach den Schlappen der zivilen U.S.-Geheimbranche militärische “Performance” zu zeigen. Die DIA erkühnt sich sogar, auf das “relatively large stockpile of non-strategic nuclear warheads” hinzuweisen, über die ein politisch korrekter Europäer niemals spricht (S. 14). Ganz
mutig will sich die DIA den Zorn der ganzen Welt zuziehen, wenn sie auf S. 29 das Thema HDBTs (Hard and Deeply Buried Targets) thematisiert (die Empfehlung lauert unter der Theke). Alle “jährlichen” Bedrohungsberichte der U.S.-Geheimdienst-Abteilungen sind am 11. Januar 2007 an das U.S.-Parlament abgeliefert worden; wir haben sie erst heute entdeckt. Leider haben wir keinen Überblick, welchen Niederschlag sie in den amerikanischen und deutschen Medien gefunden haben. Bevor man die
verdammten, “intelligenten” Amis kritisiert, sollte man nachfragen, inwieweit die deutsche Intelligenzia den von Bundespräsident Köhler so als uninteressiert stigmatisierten Bundesbürger mit “Geheim”-Informationen bedient. Das ist auch falsch, weil der Fall Kurnaz die ganze Aufmerksamkeit des BND mitsamt seinem Chef in Anspruch nimmt: Hoch lebe die Innenpolitik. {Schick’ Deinen Kameraden ins Feld - sorry, wenn er stirbt} State of the Union: Hoffnung 24. Januar 2007 Auf Trivial ist die Erkenntnis, dass im Jahr 2007 die Entscheidung über “Sieg” oder Niederlage in Irak fällt. In den entscheidenden Kampf um Bagdad werden rund 17.000 U.S.-Soldaten und General Petraeus (ein ausgewiesener “Counter-Insurgency”-Experte) geworfen und der U.S.-Druck auf das irakische Establishment, den religiös/machtpolitischen Sekten-Krieg zwischen Schiiten und Sunniten zu
beenden. Der U.S.-Lagebericht im Jan. 2008 wird ein Hit. {Hoffnung ist Gegenwart - in die Zukunft} Amerikapolitik: ankommen 14. Dezember 2006 In Papierform wurde die Studie bereits im September 2006 veröffentlicht, jetzt
findet man Peter Rudolf, “Amerikapolitik - Konzeptionelle Überlegungen zum Umgang mit dem Hegemon”, auf der Website des renommierten Denkpanzers “Stiftung Wissenschaft und Politik: Es ist sehr begrüssenswert, dass ein
Thema abgehandelt wird, welches in Deutschland gern grob schnodderich diskutiert wird. Peter Rudolf hat sich mit grösster Genauigkeit die Mühe gemacht, amerikanische Aussenpolitik sachlich darzustellen. Seine Darstellung deutscher Handlungsoptionen - “so viel Kooperation wie möglich, soviel Kritik wie nötig” - ist sauber konzeptionell abgeleitet. Zwei klug*** Anmerkungen möge uns Peter Rudolf aber erlauben: Die weltweite Hard-Power-Fraktion ist in der umfassenden (globalen) Sicherheitspolitik schon angekommen; von den Soft-Power-Kameraden kann man das nicht behaupten. {Sun Tsu sagt: “Wer ankommt, wartet immer auf die Nachzügler”} RAND/COIN: Siege 25. September 2006 Was Austin Long, Forscher der RAND-Coporation, zum Thema “Other War”, den Lektionen von fünf Dekaden des “Counterinsurgency-War”, zusammengetragen hat, sollte man sich schon anschauen: Die konkreten Empfehlungen der RAND-Studie beginnen ab der (pdf)-Seite 78: Der “Conclusion” der RAND-Studie (pdf.-S. 93) kann man entnehmen, dass die U.S.A. aufgrund ihrer nuklearen und
konventionellen militärischen Stärke alle potentiellen Opponenten gezwungen hat, Terrorismus- und Insurgency-Taktiken als mögliche Theorie für einen Sieg in Betracht zu ziehen. {Soll man siegen wollen?} U.S.-Kriegskosten: ~ USD 4. Juli 2006 Wer sich für die finanziellen Folgen des “Global War on Terror” (GWOT) der U.S.A. interessiert, sollte sich zwei Studien des äusserst renommierten “Congressional Research Service” (CRS) abladen: In der Gesamtrechnung des GWOT bis zum Jahr 2016 kalkuliert der CRS 808 Mrd. USD ein. In dem zweiten Report sind die Daten fortgeschrieben, die die bilaterale Aufbauhilfe der U.S.A für den Irak betreffen: In den Haushaltsjahren 2003 bis 2006 sind vom Parlament insgesamt 34,1 Mrd. USD in für den Wiederaufbau beschlossen worden; davon sind 14,5 Mrd. USD bisher abgeflossen. Diese schwindelerregenden Beträge sind mit den Thesen der Lehnstuhl-Strategen zu spiegeln, die verbreitet haben, die U.S.-Imperialisten hätten nur das Kriegsziel, sich das irakische Öl unter die Nägel zu reissen, und um ihre hegemonistischen Weltmachtträume fortzusetzen etc. Argumentativ werden diese Experten aber bei
ihrer Meinung bleiben können, den die (Aus)Rede ist ganz einfach: die Amis waren zu blöd und/oder sind kläglich gescheitert. Damit braucht man noch nicht einmal die Adenauer-Variante zu bemühen: {“Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern} Demokratie-Strategie: cool
6. April 2006 Man denkt sich: Die Amis haben doch gerade so einen weltweiten Menschenrechtsbericht veröffentlicht - und jetzt schon wieder? Ausserdem gelten die Rapporteure im weltweit vermuteten Meinungsbild wahrscheinlich auch nicht als die berufenen Richter. Wer aber doch etwas cool bleibt, lädt sich den Rechenschaftsbericht des U.S.-Aussenministeriums - “Supporting Human Rights and Democracy: The U.S. Record 2005 - 2006” doch ab: Der Vorteil dieser Verfahrensweise liegt auf der Hand: Wer vergleichbare Berichte ordentlich ins Archiv stellt, wird bei Bedarf - z.B. DR Kongo oder Kosovo - ein ordentliches Info-Paket zusammenstoppeln können.
Aus der Analyse der verschiedenen Texte wird sich dann mit hinreichender Sicherheit ein Profil erstellen lassen, das meistens sogar Überraschungen ergibt. Allerdings hat sich für uns die Geschichte auch fein gefügt: Man kann schnell darüber berichten - die Arbeit wird delegiert bzw. verschoben - und man kommt relativ früh ins Bett, um früh nach Koblenz aufbrechen zu können. {Das Glück ist mit die Dummen} Kreuzfahrer-Beweis: schlafft 28. März 2006 Man sollte vorsichtig sein, bei irgendwelchen Debatten ganz locker die allgemein als Verschwörungstheorie geltende Kreuzfahrer-Koalition der U.S.A. und Israels zu verdammen. In der entsprechenden Community wird ab jetzt eine Studie zur Hand sein, die eigentlich die
Aufmerksamkeit der obersten U.S.-PR-Arbeiterin Kathren Hughes finden müsste. Der altgediente John J. Mearsheimer, immerhin Professor für Politische Wissenschaften an der Universität von Chicago, und Stephen M. Walt, immerhin Havard University, haben “The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy” geschrieben:
Das Fazit ist ganz einfach (lese nur die 1. + 2. Seite der Urfassung): Die Folgen sind eindeutig: {Ist Wissenschaft, was Wissen schlafft?} U.S.-Luftrüstung: liegt 28. März 2006 Die von militärischer Luftfahrt begeisterte Gemeinde wird nicht umhinkönnen, gleich drei Papiere über den “Sound of Freedom” abzuladen Die U.S. AirForce hat gerade zum Thema “Unbemannte Luftfahzeuge” (Unmanned Aerial Vehicle - UAV) eine 40-seitige “Strategic Vision” aus dem Jahr 2005 auf den Markt geworfen: Das Papier ist u.E. aber keine “Strategic Vision”, sondern nur ein nachdrückliches Werben der Teilstreitkraft, die in vielen Bereichen ausgreifende UAV-Inbesitznahme hoheitlich unter ihre Fittiche zu bekommen. Vor allem die U.S. Army mit ihren UAV’s will man an die Leine legen. Wie sie mit ihren UAV’s umzugehen gedenkt, kann man der entsprechenden
Heeres-Dienstvorschrift entnehmen (180 Seiten): Wer lieber etwas zur bemannten Luftrüstung der U.S.-Streitkräfte liest, wird sich das Papier des “Congressional Research Service” (CRS) des U.S.-Parlaments abladen: {Es liegt was in der Luft ...} WMD-Strategie: Bumm 27. März 2006 Durch Zeitverschiebung u.ä. kommt man gar nicht mehr dazu, alles zu lesen, was man lesen müsste. Vielleicht ist es ja auch Teil der amerikanischen PR-Strategie, den “Gegner” schlicht zu saturieren. Der “Generalinspekteur” (Chairman of the Joint Chiefs of Staff”) der U.S.-Streitkräfte, General Peter Pace, hat die 31-seitige “National Military Strategy to Combat Weapons of Mass Destruction” (NMS-CWMD) vorgelegt: Beim Überflug haben wir festgestellt, dass für Verschwörungstheoretiker und “Dittsche” Stoff für neue Kriegsparolen gegeben wird: Hieraus lässt sich gut formulieren, was so falsch ist, dass noch nicht einmal das Gegenteil davon richtig ist. {Ziel aufspüren, beleuchten und Bumm} IEDs: Charme
24. März 2006 “Improvisierte Explosiv-Vorrichtungen” (Improvised Explosive Devices - IEDs) sind jene auf Strassen hinterlegte Sprengfallen, die im Irak für den Tod von mehr als tausend und für die Verwundung von Tausenden U.S.-Soldaten ursächlich sind. Der “Congressional Research Service” (CRS) des U.S.-Parlaments hat in einer 6-seitigen Stellungnahme nachgezeichnet, dass die Einleitung entsprechender Gegenmassnahmen bis zum Dezember 2005 nicht durch das
U.S.-Verteidigungsministerium forciert worden ist, sondern durch das Parlament (S. 5 f.); die Beträge sind eher unbedeutend. Erst mit dem am 30. Dez. 2005 unterzeichneten Haushaltsgesetz für 2006 sind massive 1,3 Mrd. USD für das “Joint IED-Defeat Office” bereitgestellt worden: Das deutliche Versagen der U.S.-Rüstungsbürokratie ist eine Geschichte für sich selbst. Sie sollte als “Abschreckung” taugen für evtl. vergleichbare Vorgänge bei uns. Haben die Regierungen in Europa ihre Lektionen hinsichtlich des Schutzes ihrer Soldaten wirklich gelernt? Versteckt sich mancher Bürokrat evtl. hinter den Kosten für ordentlichen Schutz der Kameraden? Werden ausreichend Mittel für die IED-Problematik investiert - europaweit und
national? Welche Firmen bieten verlässliche Konzepte an? Man hätte schon einige Beispiele zur Hand, die beweisen, dass einige europäische Regierungen es mit ihrem Schutz für ihre Soldaten nicht so genau nehmen. Leider ist die Debatte darüber so spezifisch, dass ihr jeder Charme für öffentliches Interesse abhanden kommen muss. {Der Tod von Soldaten war noch nie von irgendwelchem Interesse} 3 Jahre Irak-Krieg: Lehren (und NACHTRAG vom 28.3.06, Nikolai Neumann) 21. März 2006 Der Tod von 33.000 Irakern wird beweint, von 2.300 U.S.- und von 103 britischen Soldaten etc.; von den Verletzten wird nicht so oft gesprochen - grob gilt der Faktor Tote x 4. Die Trillionen USD der Kriegskosten kann man rechnen oder
auch nicht. U.E. verbleiben einige Lehren: Irgendwo nähern sich die Wahrnehmungen der hässlichen Machthaber dieser Welt wohl der Auffassung, dass die letzte Bastion ernstzunehmender Gegenmacht gerade geschliffen wird. Dann darf man richtig zulegen.
{Man sollte ja auch versöhnlich sein: Who knows?} Nachtrag vom 28. März 2006: Wir jubilieren wirklich, wenn - was selten passiert - e-mail eintrifft, die dazu noch Spitzenklasse ist. Nikolai Neumann, Student der Politikwissenschaft, hat zwei Sätze unseres o.a. Beitrages auf das Feinste extemporiert und wir sind stolz, diese als .pdf veröffentlichen zu dürfen U.S.-Sicherheitsstrategie: idealistisch 17. März 2006 Wer sein hoffentlich
schönes Wochenende nicht ansatzweise gefährden möchte, sollte sich die Analyse der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie der Bush-Administration aufsparen, zunächst nur abladen: Lt. Vorwort des U.S.-Präsidenten George W. Bush ist es eine “wartime
national security strategy” (Seitenangaben gemäss pdf): {Zumindest das Wochende sollte gefahrenfrei sein} Guantanamo: friendly fire 22. Februar 2007 Roger Willemsen ist einer unserer Kulturschaffenden,
der sich auch redlich müht, ins Gespräch zu kommen. Mit seinem Buch, Interviews von 7 Ex-Häftlingen des U.S.-Exil-Gefängnisses, hat er es, zusammen mit Elmar Brok, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments, in den TV-Talk von Arabella Kiesbauer (N24) geschafft. Man hätte es eigentlich nicht anders erwarten dürfen: Wer an Fakten interessiert
ist, sollte den 28-seitigen Bericht von Mark und Joshua Denbeaux abladen: Dieser Report enthällt eine repräsentative Auswertung von Regierungsdaten, die u.E. allerdings auch die beste Guantanamo-Kritik darstellen. Die im
U.S.-Aussenministerium angesiedelte Staatssekretärin Karen Hughes, zuständig für “Public Diplomacy”, sollte sich anhand des Reports etwas einfallen lassen. Würde man pro Häftling auf einer Seite darstellen, was Sache ist, hätte die Öffentlichkeit genug zu lesen. Potzblitz, gerade wo wir das schreiben, wird sie im ARD-Morgenmagazin interviewt (nach den Regeln unserer Kommunikations-Lehre war das heftig daneben). Zum amtsinternen Debatten-Verlauf bietet Jane Mayer im “New Yorker” auf 13
Seiten den Stoff, der die besten Argumente gegen die U.S.-Regierung liefert; der Informant ist natürlich auch der Held: {Kommunikation ist auch Krieg - allerdings hauptsächlich “friendly fire”} Irak-Historie: rauscht 20. Februar 2006 In der Referenz-Zeitschrift für aussen/sicherheitspolitische Fragen, “Foreign Affairs”, kommt Paul R. Pillar zu Wort; von 2000 bis 2005 war er “National Intelligence Officer for the Near East
and South Asia” der CIA. Seine Botschaft ist für die üblichen Argumentationen irritierend: Wie in den U.S.A. die Debatte geführt wird, zeigt In der Nachbetrachtung ist es geradezu belustigend, amerikanische Kriegsentscheidungen zu analysieren. Einerseits war also Saddams Waffenarsenal “quite right”, andererseits war es nicht der Treiber für den Krieg. Man darf getrost
annehmen, dass Deutschland diese Debatte gar nicht erreicht; alle Urteile stehen sowieso fest. Wenn SPIEGEL/ZEIT-Online die Story nicht aufnimmt, rauscht die Pillar-Geschichte an uns vorbei. {Wer fragt, antwortet nicht gern} U.S.-Verteidigungshaushalt: Vergnügen Wenn man sich die entsprechenden Tabellen des Entwurfes der U.S.-Administration für das Haushaltsjahr 2007 (beginnt am 1. 10. 06) anschaut,
Wer in die Datenflut des um 440 Mrd. USD nachgefragten Verteidigungshaushaltes tauchen möchte, sollte sich als “Favoriten” markieren: Dort findet man auch eine Tabelle, die die Ausgabenbereiche aufschlüsselt. Hier
fasziniert uns, dass für den Bereich Forschung, Entwicklung, Tests und Erprobung (RDT&E) 73,2 Mrd. USD veranschlagt sind, für Rüstungsbeschaffung aber gerade einmal rund 10 Mrd. mehr (84,2 Mrd. USD). Wie sähe ein Vergleich mit Europa aus? Den kann man gar nicht anstellen, weil die vergleichbare Datenbasis fehlt. Aus den spärlichen Angaben in einigen wenigen wissenschaftlichen Untersuchungen kann man höchstens die grobe Daumenregel ableiten, die einem Verhältnis von 1 : 5 entspräche. Wir
erleben den Tag wahrscheinlich nicht mehr, an dem die geliebte Europäische Verteidigungsagentur (EDA) wenigstens annähernd vergleichbare Daten der EU 25 ins Netz stellt. Schon gar nicht die Deutschen werden hier eine Führungsrolle übernehmen. Seit den Tagen des Kalten Krieges hat sich an der “Klarheit und Wahrheit” des deutschen Verteidigungshaushaltes nichts geändert. Einzig die Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestages, die als Berichterstatter für den Verteidigungshaushalt
fungieren, dürfen als informiert gelten; nur vor ihnen hat das Ministerium hinreichenden Respekt. Der Staatsbürger wird sich mit den Informationen zum Verteidigungshaushalt abfinden müssen, die auf {Viel Vergnügen mit dem Genügen} NMSP-WOT: Reiberdatschi 7. Februar 2006 Wer sich für (militärische) Pläne des Krieges gegen den Terrorismus interessiert, wird den “National Military Strategic Plan for the War on Terrorism” (NMSP-WOT) lesen müssen; verantwortlich zeichnet General Peter Pace, Chairman of the Joint Chiefs of Staff der U.S.-Streitkräfte (Vorsicht: 25,8 MB für 40 Seiten): Gefällig sind die zahlreichen Definitionen und Nomenklaturen, die fürs “Abschreiben” geeignet sind. So löst sich z.B. der oft gehörte Begriff “Strategie” schlicht in die Abfolge means > ways > ends auf, und man ahnt, dass die Zielbeschreibung leichter ist, als die Einigung über die Wege und vor allem die Beistellung
der notwendigen Hilfsmittel. Immerhin beschreibt der U.S.-Generalstab das “Center of Gravity” (sinnentsprechend übersetzt mit “Schwarzes Loch”) der Strategie des Feindes richtig: seine extremistische Ideologie (S. 7, 16). Dem folgt aber eine Gegenstrategie, die bestenfalls als seltsam erscheinen muss (S.7): Zu diesem Gravitationsfeld sollte man den “Annex H, “Strategic Communication” (S. 31 ff.) lesen, dem ja die Pleiten-Geschichten des “Office for Strategic Information” (OSI) und den Informations-Operationen im Irak des DOD anhaften. Wenn Karen Hughes, Staatssekretärin im U.S.-Aussenministerium, zuständig für “Public Diplomacy and Public Affairs”, gewahr wird, dass das
U.S.-Verteidigungsministerium ihr die “strategische Kommunikation” streitig machen will, wird sie sicherlich in ihrem Büro wüten; dem folgt die in machtstrotzenden Bürokratien übliche Lieblingsbeschäftigung: der Krieg untereinander. Sorry, wenn wir uns an einem einzigen Satz “aufgerieben” haben. {Means, Ways and Ends: You are just a Reiberdatschi} Zustandsbericht U.S.A.: nix 1. Februar 2006 51 Minuten incl. Beifall hat U.S.-Präsident George Walker Bush benötigt, um seine “State of the Union Address” vor dem Parlament darzustellen: Wer die Live-Übertragung ungewollt verschlafen hat, wird wenigstens die erste Hälfte des 7-Seiten-Ausdruckes lesen, die die Aussenpolitik abhandelt. Wer das Profil von G. W. Bush kennt, wird sich eigentlich auch die Lektüre ersparen können; wir haben jedenfalls nichts gefunden, was neu oder zumindest ausgefallen ist. Deshalb ein (;-) Danke für die
Marscherleichterung. {Warum können nicht alle Leute nichts Neues reden?} 1.000 Tage Irak: Meinung 13. Dezember 2004 Nach dem gestrigen 1.000sten Kriegstag im Irak sollte man sich zunächst die Datensammlung von Daniel Enemark im
“Christian Science Monitor” anschauen: Und zwei Tage vor der Parlamentswahl im Irak darf man sich fragen, welche Lehren für die nächsten 1.000 Tage zu ziehen sind: {DU bist Deutschland - Du gewinnst den Krieg} SSTR: Implosion (+ Nachtrag vom 12. 12. 05) 8. Dezember 2005 Die Lehnstuhl-Strategen allerorten werden sich die Augen reiben, wenn sie die “Directive 3000.05” des U.S.-Verteidigungsministeriums zum Thema “Military Support for Stability, Security, Transition, and Reconstruction Operations (SSTR)” lesen: Was in Deutschland unter dem Stichwort “Eingreifkräfte” (siehe ISAF, KFOR) halbwegs bekannt ist, wird für die U.S.-Streitkräfte nun befohlen. Wer hierzulande vorschnell “haben wir schon lange entdeckt” ruft, wird ein zweites Mal nachdenken müssen, denn Wenn man ein 3. Mal über das SSTR- (und das Bw-”Nation-Building”-)Konzept nachdenkt, und die Ziff. 4.3 des SSTR-Befehls, wird
man u.E. nur zu dem Ergebnis kommen können, dass damit der unsinnige und vorab zum Scheitern verurteilte Weg beschritten wird, den halbgare Kaffee-Haus-Strategen den Medien ins Ohr kauen: Arme Schüler werden in PISA-Tests gnadenlos auf Fakten und geistige Fähigkeiten geprüft. Derweil dürfen Politiker, Akademiker und Goldfasane ungestraft einen Unsinn anweisen, der wirklich nicht das Papier wert ist, auf das er geprangt worden ist. Wir haben schon gemerkt, dass Ihr Lese-Interesse derweil doch rapide abgenommen hat. Es ist der Beweis für das (geisteswissenschaftliche) “Gesetz der trivialen Implosion”: {Implosion = (BlaBlaBla - BlaBla - Bla) x triv / normal3} Nachtrag vom 12.12.05: Zurecht hat uns Stefan L. per e-mail korrigiert: “In der SSTR Directive wird Stability Ops keine Priorität über Combat Ops gegeben, sondern "They shall be given priority
COMPARABLE to combat ops..." (Pkt 4.1, 2. Satz). Damit ist maximal eine Gleichberechtigung erreicht.” Wenn man allerdings Prioritäten “vergleichbar zu” setzt, ist auch keine Priorität gesetzt. {Prioritäten halten jedem Vergleich stand} U.S./Irak-Strategie: run? 1. Dezember 2005 Wenn man das Toben der amerikanischen Debatte über die rechte “Exit-Strategy” im Irak verfolgt, die “Job-Approval-Rate” des Präsidenten unter die magische Linie von 40 % fällt, könnte man elektrisiert sein. Wir sind es nicht, denn diesem Texaner nehmen wir ab, dass er bis 2008 in einem unerschütterlich ist: Leider hat George W. Bush in seiner Rede nicht erwähnt, was in der gleichzeitig veröffentlichten “National Strategy for Victory in Iraq” zu finden ist: Dass für Terroristen
vom Schlage OBL Vietnam, Libanon 1982 und Somalia die Beispiele sind, dass man die U.S.A. zu einer “cut-and-run-Strategie” bomben kann (diese Strategie gilt nicht nur für die U.S.A.). Die amerikanische Sieg-Strategie für den Irak sollte man sich schon abladen: Wer nur die Hürden für den Sieg fein aufgelistet sucht, wird hier fündig werden (S. 13, 24, 27). An den “8 Pillars” kann man sich auch abarbeiten (S. 28). Bei aller klugen Weitsicht sollte man aber nicht vergessen, dass die Iraker in gut zwei Wochen wählen: zwischen 300 Parteien! Entscheidend wird das Verhalten der Sunniten sein. Europäer und speziell Deutsche, die in ihren Sonntagsreden hervorheben, dass die politische Entwicklung
des Irak - gerade im Kontext “Broader Middle-East” - von entscheidender Bedeutung für unserer Sicherheit ist, sollten mit den repräsentativen Fakten wenigstens bekannt sein. {Was ich nicht weiss, maybe is nice} U.S.-Präsident G.W. Bush: Raid 7. Oktober 2005 40 Minuten hat U.S.-Präsident George Walker Bush auf die Welt eingeredet; es war eine “ideologische” Rede zur Begründung des Kampfes gegen den Terrorismus: Reichlich Stoff für Verschwörungstheorien wird bieten, dass sich G.W. Bush im Umfragentief befindet und direkt im Anschluss an seine Rede eine Riesenwarnung für einen möglichen Anschlag auf das New Yorker U-Bahn-System ausgerufen wurde. Operativ dürfte sich der Commander-in-Chief in Schwierigkeiten geredet haben: Wer Syrien und Iran so eindeutig mit einem “Preisschild” als Unterstützer des Terrors auszeichnet, stürzt sich in Zugzwang (siehe S. 6, “drittens”). U.E. wäre es verfehlt,
gleich wieder in bombastischen Kriegsszenarien zu denken. Denkbar wäre aber, dass irgendwann Kommando-Unternehmen der amerikanischen Streitkräfte gegen (für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbare) deklarierte Ziele der Terror-Unterstützung in Syrien und/oder Iran (oder sonstwo) befohlen werden. Klar ist, dass es dabei nicht um die “Effizienz” des Einsatzes ginge, sondern um die sicherheitspolitische “Effektivität” im weitesten Sinne. Der Nachweis zur Fähigkeit eines “chirurgischen”
Kommando-Einsatzes fehlt den U.S.-Streitkräften seit ihrem Desaster im Iran 19?? (Befreiung der Botschafts-Geiseln). Wenn der GWOT (Global War on Terrorism) so wie geschildert ist, fehlt der U.S.-Regierung die welt-öffentliche Zurschaustellung einer erfolgreichen “Raid”-Fähigkeit. Wer so macchiavellistisch zu denken fähig ist, muss sich nicht unbedingt schämen; es sei denn, er schiebt den “Gutmenschen” vor. {Macht machts - und das ist gut so (?!?)} Defense Review: Ausflüchte 29. September 2005 Der Verteidigungsausschuss des amerikanischen Repräsentanten-Hauses (House Armed Services Committee - HASC) führt derzeit eine “Committee Defense Review” (CDR) durch, um sich auf die “Quadrennial Defense Review” (QDR)
vorzubereiten, die das U.S.-Verteidigungsministerium im Februar 2006 vorlegen will. Ausserdem will das HASC einen umfassenden Report seiner Erkenntnisse erarbeiten. Die U.S.-Parlamentarier laden für ihre Unterrichtung u.a. die führenden Sicherheits-Experten von Akademien und Think-Tanks ein. Bedeutsam ist u.E. dabei, dass jedem Interessierten die Vorträge kostenlos und weltweit zugänglich gemacht werden: Was ist schon unbestritten - ist es: Man merkt es selbst, dass es genügend Ausflüchte gibt, sich nicht mit diesen Themen zu beschäftigen. Im
Land von “DU bist Deutschland” bist DU hoffentlich nicht Sicherheitspolitiker! {DubiDubiDu} U.S. Army: teuer 23. September 2005 Wenn man schon als militärlastig angesehen wird, sollte man das wenigstens am Wochenende auch
richtig ausleben. Die “Federation of American Scientists” hat sich das Grünbuch der U.S. Army an Land gezogen; man findet alles, was einem teuer zu stehen kommen würde: Wir hoffen, dass uns die nächste Woche besseres blüht. {Was dem Einen teuer ist, findet der Andere nur billig} U.S.-Rüstungsindustrie: ersetze 2. August 2005 Wer sich intellektuell richtig durchschütteln will, muss unbedingt Jack Spencer hat für die Neocon-verdächtigte “Heritage-Foundation” ein 48-seitiges Stück zum Thema “U.S. Military Industrial
Base” geschrieben, welches kein zu erwartendes Fettnäpfchen auslässt und in dieser Form (aus dieser “Ecke”) noch nie zu lesen war: Mit aller gebotenen Bescheidenheit empfehlen wir doch allen europäischen Rüstungs-Industriellen, diese Heritage-Studie an prominenter Stelle auf dem eigenen Schlepptop zu plazieren - sie ist pure Informations-Dominanz. Dabei muss es nicht unbedingt als besonders störend empfunden werden, dass die Spencer-Strategie darauf angelegt ist, die im Report-Text
erwähnte U.S.-”Hegemony” zu verfestigen. Da das Image der Neocons doch etwas ramponiert ist, dürfte fraglich sein, ob die sachlich zutreffenden Spencer-Erkenntnisse bis auf die Ebene der durch rüstungs-industriell betroffenen Wahlkreise tangierten Politiker durchschlägt?: Sorry: NOGO (bis G.W. Bush dringt die Botschaft nicht duch). {“Die Botschaft höre ich gern, doch ... (ersetze glaubensgemäss)} Homeland Defense: Albtraum? (+ Nachtrag) 4. Juli 2005 Für Konzeptionäre der Abteilung Innere Verteidigung ist eigentlich Arbeitszeit angesagt. Unterstellt man für den Herbst den Amtsantritt einer die Landesverteidigung betonende Partei, dann kann man vielleicht von der CDU/CSU Lorbeer ernten. Der Heimatschutz wird
vor allem von der CSU propagiert, sucht aber wohl noch seine konzeptionelle Einbettung in eine ansehnliche Architektur. Wer die Problematik des Art. 35 GG, die 34 verschiedenen Zuständigkeits-Ebenen des Katastrophen-Schutzes und die Literatur über einen Nationalen Sicherheitsrat schon kennt, wird vielleicht in den 46 Seiten der neuen U.S.-amerikanischen “Strategy for Homeland Defense and Civil Support” Für eine realistische Einschätzung sind jedoch recht extrem positionierte Punkte in Verbindung zu bringen: Bei der Gefechtslage werden die effektiven Konzeptionäre die Lust für den Entwurf der Blaupause gleich wieder
verlieren. Man erinnert sich der Lebensweisheit, dass Handlungsdruck erst entsteht, wenn “das Kind im Brunnen versunken” ist; interessant sind dann die Verschwörungs-Theorien über den Hergang. {Muss man für jeden Albtraum ein Konzept schreiben?} Nachtrag 5. Juli 2005: Wer sich zur Frage “Assimilation der 2./3. Generation und Terror”
weiterbilden möchte, sollte unbedingt die Analyse in “Foreign Affairs” lesen: U.S.-Rüstung: Einkaufstour
28. April 2005 Suzanne D. Patrick, Staatsekretärin im U.S.-Verteidigungsministerium, zuständig für Industrie-Politik, hat ihre Chance gut genützt: als Rednerin während der 19. AFCEA-Fachausstellung ( Man muss nicht dabei gewesen sein, denn Frau
Patrick hat zunächst nur vorgestellt, was man im Netz findet: Dieser Bericht sollte auch hier studiert werden, weil er exemplarisch für eine gute Top/Down-Strategie steht und deutschen High-Tech-Firmen Chancen bietet (siehe vor allem
die Anhänge des Berichts): Abschliessend wurde jedoch klar, dass
Frau Patrick zielgerichtet auf Einkaufstour ist: Charmant nachdrücklich forderte sie die Industrie-Vertreter auf, sich mit ihren Kompetenzen zu bewerben, vor allem die KMU (Kleinere und mittlere Unternehmen). Diese “small industries” sind nach den Erkenntnissen des Pentagon mit einem Anteil von 35 - 45% die führenden Technologie-Träger. Wie chaotisch dagegen die “deutsche” IT-Debatte ist, zeigte die Podiums-Diskussion. Die Angriffe der Industrie gegen die Amtsseite und deren Entgegnungen
waren zwar relativ verhüllt, man ahnte jedoch, dass jede Menge Groll auf allen Seiten herrscht. Bezeichnend war, dass am Ende der Diskussion die Bw-IT-Beamten anmerkten, dass es seit Dezember 2004 ein “Vorläufiges Konzept der IT-Architektur der Bundeswehr” gäbe. Es bleibt zu klären, ob dieses Konzept für die IT-Industrie nicht zielführend ist oder sie es einfach noch nicht zur Kenntnis genommen hat. Nach unseren Kriterien für die Kommunikations-Performance (verbal/non-verbal) verdient Frau
Patrick “sehr gut”; ansonsten möchten wir das Netz nicht beschmutzen. {Was sind Nestwork-enabled Capabilities?} U.S.-Defense Strategy: bezahlt 21. März 2005 In das Wochenende hinein hat die amerikanische
Militär-Administration zwei deklaratorische Dokumente geschossen, die der Rest der Analysten wohl erst heute abladen wird. Verteidigungsminister Rumsfeld verbreitet sich auf 20 Seiten zum Thema: Very sorry, wenn wir als Pantoffel-Tierchen der grossen Politik dazu absondern: Neues Thema: {Der eigene Beitrag zur Geschichte wird wenigstens gut bezahlt} George W. Bush: bedeutend 3. Februar 2005 Nach der gestrigen Rede von U.S.-Präsident Bush zur “Lage der Nation” (53 min. incl. Beifall) kann sich nun jeder seine Interpretation der Zukunft stricken: Abseits des Textes waren zunächst Bilder impressiv. Ob und wie sie gewirkt haben, mag dahingestellt sein, sogar, ob sie inszeniert waren. Wenn die neben Laura Bush stehende Irakerin Safia Taleb al-Suhail, die als führende Demokratin und Menschenrechts-Aktivistin vorgestellt wird, die hinter ihr stehende Mutter des in Falludscha gefallenen Marine Corps Sergeant Byron Norwood in die Arme schliesst, werden Menschen bewegt werden. Wer in den U.S.A oder
weltweit den im Grunde schon jetzt von den Medien als “lahme Ente” eingestuften Texaner sowieso noch nie leiden konnte, wird die sicherheitspolitische Lyrik vom abgekupfernden Freiheitskämpfer Bush gleich überlesen. Wer noch in der Lage ist, seine schäumenden Emotionen an den sechs Seiten Text zu bügeln, wird zumindest an der Wort-Abfolge zu klaren Sachverhalten feststellen müssen: Vergeblich wird man das suchen, was sentimentale Konservative oder alternde Linksintellektuelle sich gewünscht haben mögen. Mit keinem Wort erwähnt werden: Natürlich kann man hieraus dem “lahmen” Bush wiederum einen ordentlichen Strick drehen: Uns scheint, dass die Erde George W.
wieder eingeholt hat. Wer immer sich - virtuell oder echt - in der Rolle des Grossvaters einfindet, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er unglaublich bedeutend ist. {Es ist doch - gelinde gesagt (sorry) - Scheisse, wenn man nicht bedeutend ist} S.E. Wolfgang Ischinger: Gemäkele 16. Dezember 2004 Nachdem wir bei Letztlich haben wir den Artikel von S.E. Botschafter Wolfgang
Ischinger auf der Website der Deutschen Botschaft gefunden: Schade, dass der Beitrag Ischingers nicht den Weg in eine der Hauptstadt-Zeitungen gefunden hat; sicher ist, dass er fleissig
gelesen werden wird. Wenn wir in die Rolle eines kritischen U.S.-Lesers schlüpfen, würden wir auf Ischingers teilweise “ungeduldigen” Fragen an die U.S.-Regierung etwa so denken: Immerhin Hochachtung: Unser Bush-Botschafter hat sich aus der Deckung gewagt. Wir gehen mit Sicherheit davon aus, dass sein direkter Vorgesetzter sowie sein oberster Dienstherr irgend etwas an den zwei DIN-A4-Seiten zu kritteln hätten, wenn sie es denn überhaupt lesen würden. {Lese nicht - Du ersparst Dir (nichtsnutziges) Gemäkele} CIA: Schlaf 26. November 2004 Wer sich unbedingt politisch unkorrekt verhalten will, wird nicht umhinkönnen, sich den 11-seitigen “Unclassified Report to Congress on the Acquisition of Technology Relating to Weapons of Mass Destruction and Advanced Conventional Munitions, 1 July Through 31 Dezember 2003” abzuladen: U.E. ist beachtenswert: Da die CIA - nachhaltig in Sachen Irak bewiesen - nun wirklich keine glaubwürdige Informations-Quelle ist, dürfen wir uns getrost zu
Bett begeben. {Im Schlaf hat die Panik etwas freundlichere Gesichter!?} U.S.-Wahl: 11 Tage 3. November 2004 Präsidentschafts-Bewerber George. W. Bush hat - im Gegensatz zu 2000 - zwar eine Wähler-Mehrheit von rund 3 Millionen,
doch Präsident ist er nicht. Nachts um zwei Uhr in den Staaten, hat er im entscheidenden Wahlmänner-Staat Ohio (25 Electorals) zwar einen Vorsprung von 120.000 Stimmen (51/49 %), aber CNN hat den “Buckeye-Staat” grün gemalt: “to close to call” - im Gegensatz zu amerikanischen Konkurrenz-Sendern. Der Secretary of State von Ohio, Ken Blackwill (Republikaner), hat auf CNN ganz entspannt erklärt, dass die sog. “provisional votes” (nach Blackwill 120.000, nach Kerry-Beratern 250.000) erst in 11
Tagen gezählt werden - zusammen mit den “absentee ballots” der Soldaten; die haben eine gesetzlich gesicherte Postlaufzeit von 10 Tagen. Da diese 11-Tage-Stimmen den derzeitigen Vorsprung von Bush noch kippen könnten, muss man sich entspannen; vielleicht mehr als 264 Stunden, Rechtsanwälte eingerechnet. {Man sollte doch früher zu Bett gehen} Wahl-Empfehlung: Wetter 2. November 2004 Die Wahl-Empfehlung ist doch wirklich einfach: Man muss sich nur vorstellen, wie ätzend die Welt-Debatte bei weiteren vier Jahren mit George W. Bush wäre:
John F. Kerry wird uns all dieser furchtbaren Albträume entheben: Falls bei allem jemand heraushören sollte, dass wir nur unsere Ruhe haben wollen: Richtig! Zum Millenium-”Fieber” hatten die Menschen weltweit noch eine Antenne für eine weltbewegende “Aufgeregtheit”; die kann man doch nicht unendlich aufrechterhalten. Was ist, wenn alles mit einiger “Verspätung” eintrifft? {Man muss zu allem heute die Wetter-Voraussage auf CNN gesehen haben} Giorgio Agamben: to You 28. Oktober 2004 Paul Lersch von SPIEGEL-Online hat seine Geschichte sicherlich nicht geschrieben, um keinerlei Eindruck zu hinterlassen; wer möchte nicht Spin-Doctor der
Weltgeschichte sein? Auf fast drei Seiten kann man verfolgen, wie man sich selbst subtil mit Hilfe des italienischen Philosophen Giorgio Agamben assoziativ in Sachen U.S.-Demokratie ein Stückchen in Hitlers Auschwitz wandern sehen könnte: Als Beweis für unsere Aussage führen wir Thomas Assheuer von der ZEIT (28/04, 9. Juli?) an. Liest man seine vier Seiten über Agamben (“Das nackte Leben”), begreift man die Problematik der Arbeit des an der Universität Verona lehrenden Philosophen, ohne so emotionalisiert zu werden, wie bei Herrn Lersch: Trotz “Mainstream”, der “political correctness” in Deutschland, und sonstigen Quoten-Zoten: Man wird fragen dürfen: Zum Schluss soll man ja immer den “Ausgang” finden, die oft besungene “Exit-Strategy”: Sorry. {Sun Tsu würde sagen: “It’s up to You”} Skiba Op-Ed: Carry? 26. Oktober 2004 Alexander Skiba, noch studierender Politik-Wissenschaftler mit Schwerpunkt Sicherheitspolitik, hospitiert derzeit in Baltimore, U.S.A. Schon mehrfach bei uns als Autor vorgestellt, geben wir
unserem “Amerika-Korrespondenten” gern die Möglichkeit zum Opinion-Editorial: Kerry for Europe!? Alexander Skiba, z.Zt. Baltimore Manchmal ist es auch schön, in Baltimore zu leben - heute zum Beispiel. Ich mache mir gerade Gedanken, wo ich den sonnigen Nachmittag verbringen könnte,
und plötzlich dröhnt Kindergeschrei durch die geöffneten Fenster: „John Kerry, John Kerry, John Kerry!“ Kein Witz: eine Gruppe fünf- bis siebenjähriger Jungs marschiert mit Kerry-Vorgartenschild ausgerüstet um meinen Block. „John Kerry, John Kerry, boo George Bush!“ Im kleinen Abell Park gegenüber von meinem Haus machen sie Halt und stimmen schon mal ab. Zur Probe. Kerry gewinnt haushoch. In den deutschen Medien wird Kerry auch manchmal vorschnell zum Sieger gekürt und als Retter
der transatlantischen Beziehungen gefeiert. Rein emotional gesehen mögen die Wahlkampf-Äußerungen des Senators über die Freunde und Alliierten ja Balsam für die alteuropäische Seele sein. Aber, wie einer meiner Professoren in Washington, Zum Beispiel im Irak. Eine der ersten Amtshandlungen eines Präsidenten Kerry wird es sein, sich Gerhard Schröder und Jacques Chirac ins Weiße Haus einzuladen und Tacheles über Irak zu reden. Mit seinen großspurigen Versprechen
über einen frischen Start und das Anführen starker Allianzen hat sich Kerry selbst unter Druck gesetzt. Ein kleiner deutsch-französischer Sektor im Zweistromland, eher symbolisch in einem ruhigeren Gebiet, wäre daher eine Sauerstoffmaske für die halbtoten transatlantischen Beziehungen. Ich wette, im Kanzleramt gibt es schon die ersten kalten Füße. Nur Struck hat es bisher gewagt, öffentlich über ein deutsches Engagement nachzudenken... Ähnliches gilt für den Iran. Die Europäer
brauchen einen außenpolitischen Erfolg, und auch hier werden sie unter Kerry Farbe bekennen müssen. In 12-18 Monaten, so die gängige Schätzung, schließt sich der Handlungsspielraum und Iran wird Nuklearmacht. Wenn Kerry die Iranfrage in den UN-Sicherheitsrat trägt (unabhängig welche Maßnahmen dort diskutiert werden), dann um Entscheidungen zu treffen. Und nicht etwa, weil die Vereinten Nationen in Kerry’s Weltbild einen Wert an sich hätten. Dann können die Europäer zeigen, ob sie bereit
sind, „ Professor Hulsman’s Prognose: Wenn
in der Iranfrage kein transatlantischer Konsens zustande kommt, rutscht Kerry nach rechts und die Neocons übernehmen das außenpolitische Ruder. Also beibt die Frage: Ist Europa bereit für John Kerry? Die Kinder von Gegenüber haben ihre Parade beendet. Das Vorgartenschild steht wieder im Vorgarten. Herzliche Grüsse aus Baltimore! {Who cares - for whatsoever?} Mythen: bürsten 19. Oktober 2004 Morgen werden die Briten wieder richtig was dazulernen: Die BBC wird die von Adam Curtis gefertigte, dreiteilige Dokumentation “The Power of Nightmares - The Rise of the Politics of Fears” ausstrahlen. Aus dem Vorbericht des “Guardian” Auch die “Asian Times” sorgt für das Ende eines Mythos, den auch die abgrundtief bösen Bushies irgendwie erfunden haben: Auch Al-Zarqawi gibt es gar nicht so richtig: Es ist (noch) eine herrlich liberale Zeit, in der “geistiger Mut” etwas mit “bürsten” zu tun hat. Bürsten Sie doch auch mal drauf los. Wenn die Bushies gewinnen, ist damit sowieso Schluss! {Gegen Bush ist Hitler doch ein Waisenknabe - gebürstet!} Ron Suskind: well done 18. Oktober 2004 So sorry, wir haben ja keine Ahnung, deshalb versuchen wir es manchmal mit lesen. Es ist wieder die “New York Times”, die sich - amerikanischer Zeitungs-Tradition folgend - für John F. Kerry als nächstem U.S.-Präsident ausgesprochen hat. Diesmal hat Ron Suskind einen
13-Seiten-Artikel im NYT-Magazine über den amtierenden Präsidenten verfasst (17. Okt. 2004: “Without a Doubt”): Die Lektüre ist eine Sache, die Beurteilung für Europäer eine andere. U.
E. schliesst Ron Suskind eine Glaubens-bezogene Einordnung der Politik des U.S.-Präsidenten nicht aus. Für atheistische Intellektuelle europäischer Herkunft ist dies schon die erste übergrosse Hürde, den NYT-Artikel für nachdenkenswert zu halten. Ignoriert man das, wird es am Ende (den Gesamt-Artikel im Denk-Speicher) zu spannend, denn R. Suskind schreibt über seinen Dialog mit dem Prediger Jim Wallis. Demnach werden die unentschlossenen U.S.-Wähler vor der Frage stehen, ob G.W. Bush zu
“tieferer Reflexion” fähig ist, und nicht - wie viele Menschen es sich wünschen - sich durch “leichte Selbstgewissheit” (easy certainty) im Glauben tummelt. Wenn wir es richtig verstanden haben, fällt Ron Suskind zu dieser Frage kein entgültiges Urteil über G.W. Bush. Sich hierzulande mit so etwas zu beschäftigen, ist ja nun der reinste Quatsch. Für wieviele qualifizierte Zeitgenossen steht denn nicht eh fest, dass der amtierende U.S.-Präsident in eigentlich manifester Nachfolge von Adolf
Hitler steht: der hat sich ja schliesslich auch mit dem Mäntelchen des “religiösen” Erweckers zur Bestie aufgeschwungen. Was würde nur aus diesem so schönen Europa werden, wenn G.W. Bush wiedergewählt wird? Wären Sie evtl. bereit, zur Abwendung dieses Unheils wenigstens ein einziges Mal zu beten? {Well done (?!?!)} Matt Bai: lesen 15. Okt. 2004 Wir haben schon mehrfach den Hinweis in der U.S.-Presse gelesen, dass in der “New York Times” ein Artikel gestanden habe, der lesenswert sei. Auf Seite 7 (der 12 Seiten) angekommen, sind wir sicher, ihn unseren Usern zur Lektüre zu empfehlen: Nicht, dass er vorab als Anti-Kerry-lastig angesehen werden sollte, sondern weil er die Kernfrage der
Situations-Befindlichkeit der U.S.-”Seele” bohrt, ob man im Krieg ist oder nicht: {Wer denkt, muss ja nicht unbedingt wählen} U.S.-Army: verstehen 11. Oktober 2004 Versuchen Sie es doch, bei dem
sicherheitspolitischen Denk-Panzer “Stiftung Wissenschaft und Politik” ( Benjamin Schreer hat sauber herausgearbeitet, dass Natürlich erscheint die Kritik von B. Schreer sehr plausibel. Demnach wäre vor allem die politische Führung der
U.S.-Army in Gestalt des Verteidigungsministers gefordert, dem Truppen-Gattungs-Unwesen der amerikanischen Grauröcke Einhalt zu gebieten. Allerdings ist auch eine Alternative denkbar: Schwierig ist unsere Positionsbestimmung: So sorry, wir haben auch unsere Schwierigkeiten, alles wirklich zu verstehen. {Wer versteht schon, was er versteht} Cheney/Edwards: + Patricia 6. Oktober 2004 Man darf sich
eine Debatte wie die zwischen Vize-Präsident Dick Cheney und U.S. Senator John Edwards (Vize-Kandidat) nicht entgehen lassen: Interessant ist wieder, was CNN über Bill Hemmer und seine Truppe von “Un-Entschiedenen”, die mittels Electronic-Plus/Minus ihren Reaktions-Detector während der Debatte bedienen, berichtet. Die zwei signifikanten Ausschläge sind: Natürlich darf die “Style”-Einschätzung nicht fehlen: Dass unsere ganze o. a. Mühe komplett umsonst war, hat Patricia Schlesinger, bis vor kurzem Korrespondentin in Washington, nun in leitender Position beim NDR, in ihrem Kommentar (ARD-Tagesthemen nach 22.30) vor dem
Cheney/Edward-Event empfohlen (aufgrund der gestrigen Rumsfeld- und Bremer-Äusserungen zum Irak-Krieg, die selbst wiederum massiv interpretationsbedürftig sind): Gelungen ist Patricia natürlich die Nummer mit den
Gutmenschen-Krokodils-Tränen ... “ich wünschte”. Für Senator Kerry’s “Global Test” (letztlich undefinierte Mischung aus angeblichem demokratischen Multilateralismus und angeblichem republikanischen Unilaterismus) ist Patricia’s “Sippenhaftung” allerdings keine gute Vorbedingung. {Eines steht schon fest: Die Deutschen gewinnen wenigstens WW III und WW IV!} Bush/Kerry: mixed signals 1. Oktober 2004 Hinter einer guten analytischen Auswertung eines Kommunikations-Krieges wie dem zwischen den Präsidentschafts-Bewerbern Bush und Kerry gestern verbirgt sich eigentlich eine Mammut-Aufgabe. Unter den Kommunikations-Gurus wird allgemein gehandelt, dass das Wirkungs-Verhältnis zwischen “style and substance” (non-verbaler -
Körpersprache - und verbalem Ausdruck - der Sachaussage) eine 50 zu 50-Angelegenheit sei. Wer von dieser Doktrin abweicht, schiebt (nur) die Wirkung des non-verbalen Anteils nach oben, bis auf 80 %. Bezüglich des non-verbalen Stils titelt SPIEGEL-Online direkt nach der Debatte: “Kühler Kerry, souveräner Bush”. Ob heutzutage Coolness oder Souveränität besser ist, wissen wir nicht. CNN hat - leider viel zu kurz - die einzige Methode gezeigt, deren Existenz wir seit mehr als 10 Jahren kennen
und die empirisch-wissenschaftlich ist: Nimm 10 bis 20 Studenten (möglichst neutral), statte sie mit einem Plus/-Minus-Impulsgeber aus und lasse sie während der ganzen Debatte ihre Plus- oder Minus-Impulse über einen Elektronic-Kasten eintippen. Nur die Aufzeichnung eines solchen zeitnahen Wirkungs-Impulses gibt nähere Daten über die kommunikative Wirkung von Probanden (eigentlich non-verbal und verbal). Nicht unwesentlich ist, wie sich die von den Probanden dargestellten Sach-Inhalte in
der Print-Medien-Diskussion fortsetzen. Während Amtsbewerber Bush seinen bisherigen Kurs - wie könnte es auch ander sein? - verteidigte, wartete Herausforderer Kerry u.E. mit beachtenswerten Alternativen für den zukünftigen aussenpolitischen Kurs der U.S.A. auf: Den (strategisch) intellektuell interessantesten
Begriff hat u. E. George W.Bush besetzt: Don’t send “mixed signals”. Allerdings sollte jedermann Verständnis dafür haben, dass in einem Wahlkampf keine “clear signals” versandt werden können. Es ist so tröstlich, dass die kommunikative Wirkungsanalyse einen derartigen Nachdruck auf die non-verbalen Aspekte legt. Die Auseinandersetzung über die verbalen Aspekte wäre so nervtötend, dass man den Eindruck hätte, dass das Leben an einem vorbeigegangen wäre. {Lebe non-verbal - es ist so erfrischend (?)} Bush/U.N.: belief 22. September 2004 21 Minuten hat U.S.-Päsident George Walker Bush gestern die rund 200 Regierungsvertreter der 59. U.N.-Vollversammlung beschallt. Da sich die gesamte Welt im (Wahl)Kampf
befindet, werden wir nicht den tödlichen Fehler begehen, uns in der Kommentierung auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Wenn wir dennoch einen “Fehler” in der Bush-Rede reklamieren, dient dies nur zur eigenen intellektuellen Überhöhung. Gleich zu Beginn (S. 1, unten) schildert der U.S.-Präsident die Greuel-Taten der Terroristen gegen “every charter of liberty ever written”, dann mit der doppelt erwähnten Formel: “They believe ... (dictators, suicide, murder)”.
Danach folgt der u.E. zu diskriminierende Satz von G.W. Bush: Für den Begriff “belief” wird deutsch angeboten: 1. Glaube, 2. Vertrauen (in eine Sache), 3. Anschauung/Überzeugung (Aldi’s “Profi-Translator”). Natürlich hat G.W. Bush die Rede nicht selbst geschrieben; sie ist durch tausend Prüf-Teams gegangen. Wer hat aber dafür gesorgt, dass dieser absolut “liberale” Satz passiert ist? Denn unter dem Giga-Metodrom der Gleichheit aller
Menschen hat er fatale Wirkung: Wie man es dreht und wendet: Dieser Bush-Satz ist entweder {Dem Kommunismus folgt der Fatalismus} John F. Kerry: swift 13. August 2004 Welche Spannung noch für den Präsidentschafts-Wahlkampf in den U.S.A. zu erwarten ist, zeigt die muntere Abfolge von schwer zu beurteilenden Buch-Erscheinungen, die erstmals den demokratischen Amts-Bewerber John Forbes Kerry zentral treffen könnten. Am 15. August erscheint “Unfit for
Command”: John F. Kerry, der auf dem Zudem gibt es eine Website, auf der die “Schnell-Boot-Kameraden” (Swiftboat-Veterans) per Dauerfeuer den Ex-Kameraden versenken wollen: In den nächsten Wochen wird man sehen, ob und wie die führenden und Meinung prägenden Medien der U.S.A auf die Geschichte reagieren. Werden Scharen von Investigativ-Journalisten ausgesandt, um der Sache auf den Grund zu gehen? Entwickelt sich ein Medien-Momentum, welches sich zu Ungunsten von J.F.K. neigt? U. E. ist {Nicht nur Politik ist Krieg: Jene gegen Diese - und das Weltkind staunt inmitten} General a. D. Tommy Franks: blessings 10. August 2004 Schon vor einer Woche hat das U.S.-Magazin “Parade” sein Interview mit General a.D. Tommy Franks veröffentlicht; der seit dem Juli 2003 im Ruhestand befindliche
59-jährige befehligte immerhin den Krieg gegen das Saddam-Regime und die Taliban. Seit gestern kann man kostenlos “The General Has His Say” herunterladen: Wer Tommy Frank’s Buch “American Soldier” nicht kaufen (und lesen) will, dem
wird für eine differenzierende Meinungsbildung der 5-seitige Parade-Text reichen. Wir verzichten auf eine Aufzählung der wichtigsten Punkte, weil wir urlaubsmüde sind, und vor allem den Anreiz des Selbst-Lesens erheblichen erhöhen wollen. Ausserdem kann man sicher sein, dass mit dem Text die vielen gegenteiligen Mutmassungen zu wichtigen Einzelfragen ungestört munter weiter-wabern werden. Eine Passage möchten wir dennoch zitieren, weil sie ein Thema berührt, welches uns fasziniert, und den
immensen kulturellen Unterschied zwischen amerikanischem und europäischem Denken ausdrückt: Ohne den SPIEGEL-Titel von dieser Woche gelesen zu haben, resümieren wir: Die Europäer lieben den Zufall, die Amis die Fügung. Es wird Zeit, dass über dieses mega-strategische Thema eine sicherheitspolitische Abhandlung geschrieben wird. Oder gibt es sie schon? Danke für Hinweise. {Die Axt im Haus erspart die Grundsatz-Diskussion}
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