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AQ-Achillessehne: selbst

23. September 2008

In jeder Beziehung, als Breitband-Frage mit absoluter Tiefenwirkung, beschäftigt die Al-Qaida-Fraktion die Frage der Legitimierung ihres Tuns hinsichtlich der Tötung Unschuldiger. Diese “ideologische” Frage ist AlQaidas Achillessehne.

Wer Zeit und Lust hat, sich hierin weiterzubilden, wird unbedingt wieder Steven Aftergood aufrufen müssen, um sich die entsprechenden Unterlagen abzuladen:
http://www.fas.org/blog/secrecy/2008/09/ideological_conflict.html

Man darf ja nicht vergessen, dass die Lehre des Dschihad (Jihad) die Frage behandelt, wie der (religiöse) Mensch den Kampf des Lebens mit sich selbst ausficht. Im “High-End” der eigenen Raserei findet er doch nicht, was Demut lehrt, und endet als bluttriefender Machthaber ohne des SCHÖPFERS Gnade.

{Sorry, so einfach ist der Jihad nicht}

 

Kriegsstatistik: stur

21. September 2007

Wenn Kriege stattfinden, ist die Befassung mit der Statistik des Todes makaber, aber unausweichlich. Aus den Daten von
http://www.icasualties.org und http://terroristdeathwatch.com
haben wir folgendes Bild:

  • Irak:

    In 2006 werden 964 Tote aufseiten der “Terroristen” gezählt, 822 U.S.-Soldaten werden getötet (also ohne Koalitionstote und Iraker, geschweige Zivilisten). Demnach ist die “Tötungs-Effizienz” eindeutig auf Seiten der Insurgents;

    In 2007 werden 4.881 getötete Terroristen gemeldet, wobei der Monat Mai allein 2.487 Tote verzeichnet, aufseiten der U.S.-Streitkräfte 789. Damit “verbessert” sich das Verhältnis auf 1 : 6,2.
     
  • Afghanistan:

    Die im ISAF-Jargon zurückhaltend bezeichneten “Opposing Militant Forces” (OMF) werden für 2006 mit 1.582 und 2007 mit bisher 1.648 Toten gezählt, zusammen also 3.230. Dagegen verzeichnet die Totenzahl der Koalitionsstreitkräfte (ohne die afghanische Armee und Polizei) 2006 191 und 2007 174 Tote, zus. 365. Für 2006 und 2007 ergibt sich demnach ein Sterbe-Verhältnis von 1 : 8,8. Seit 2001 sind in Afghanistan 690 Soldaten der Koalition gefallen.

    Bei der nationalen Aufschlüsselung der AFG-Opfer der Koalitionsstreitkräfte für den Zeitraum von 2001 bis 2007 werden die U.S.A. mit 441 an erster Stelle genannt; es folgen UK (79), Kanada (70), an vierter Stelle Deutschland (im “ruhigen” Norden!) mit 25, Spanien mit 21, NL und F mit jeweils 11.

U.E. haben solche makaberen Todes-Buchhaltungen schon eine Berechtigung. Übel gefolgert: Der Blutzoll ist oft das Mass für Friedensschluss:

  • Auch auf Seiten der OMF gibt es Auswirkungen eines hohen “Blutzolls” auf die politische Haltung. Irgendwo haben wir gelesen, dass es bei den Taliban-Kämpfern Gemurre gäbe über die Befehlshaber, die vom grünen Tisch im warmen Pakistan agieren. Von dort werden derzeit nicht Gruppen von 50, sondern von 200 OMF zum Anrennen gegen NATO-Posten befehligt; sie werden durch Artillerie und Kampf-Flugzeuge erheblich dezimiert. Grundsätzlich wird man aber annehmen dürfen, dass die Toten-Konsumption der führenden Taliban unerschöpflich ist.
     
  • Die Menge des Blutzolls führt an den Heimatfronten der Koalition zu wesentlich  empfindlicheren Reaktionen. Festzustellen ist nicht nur eine inner-gesellschaftliche, sondern auch eine interaktive Wirkung zwischen den Alliierten (z.B. Kanada/Deutschland), die negativ NATO-wirksam ist.

    Die westlichen Regierungen stehen auf dem Prüfstand: Wie lange sind sie bereit, den Abzug fordernde Umfrage-Mehrheiten zu ignorieren? Finden sie Argumentationslinien, die dem Bürger ihre Sturheit hinnehmbar erscheinen lassen?

{Amtliche Politik regiert immer gegen den (braven!?) “Bürger”}

 

OBL: verdient

10. September 2007

Nach rund drei Jahren hört die Fan-Gemeinde und der Rest der Welt von Osama bin Laden (OBL) wieder Neues:
http://abcnews.go.com/images/Politics/transcript2.pdf

Es ist die übliche Haltung, dass sich Geführte mit sehnsuchtsvollen Blicken an den Lippen ihrer irdischen Führer lechzen, um des Heils teilhaftig zu werden. Aber es gibt immer noch die Gegner des “Führers”, die sich wundern, wenn sie OBL’s 6 Seiten lesen:

  • Religiös:

    OBL gibt sich krampfhaft Mühe, Juden und Christen nicht ganz zu verschrecken. Trotzdem endet er bei der Empfehlung, nur den islamischen Glauben für die Rettung im Jenseits zu doktrinieren;
     
  • Irdisch:

    Bezüglich der Frage, wer denn eigentlich der Ober-Bösewicht ist, merkt man vielleicht Unsicherheiten. Sind es “Bush, Blair, Sarkozy and Brown” oder die nett genannten “major corporations”, die die Wurzel allen Übels sind. U. E. müssten es die Letzteren sein.
     
  • Die strategische Zielrichtung von OBL ist der amerikanische Wähler. Nach dem er die Demokraten selbst versenkt, wird sein Werbefeldzug gekrönt mit dem Hinweis, dass es im Islam nur eine Steuer von 2,5 % gibt.

Wenn es eine (halbwegs) vernünftige Erklärung für die OBL-Botschaft gibt, könnte sie nur darin begründet sein, dass der “grosse Führer” die Front der “Gläubigen” mit der der althergebrachten “Kommunisten” vereinigen will (Sharia + Globalisierungs-Kritiker). Im Focus scheinen aber letztlich die hässlichen “major corporations” zu stehen.

Im virtuellen OBL-Blog werden hilflose Kommentare zu finden sein:

  • Wie kannst Du den absolut blöden Ami zum strategischen Ziel erklären?
     
  • Sollen wir jetzt die “major corporations” bomben?
     
  • Hast Du den “heimischen” Markt vergessen?

Ein “Führer” muss sich darum nicht kümmern. Letztlich kann er im Testament verfügen, dass man ihn nicht verdient hat.

{Wer verdient schon, was er verdient?}

 

5 Jahre 9/11: Zweifel

11. 9. 2006

Fünf Jahre nach 9/11 muss man einen Rückblick wagen, ohne die schmerzlichen Gefühle aller Betroffenen zu achten, ohne die genauen Daten zu suchen, ohne Rücksicht auf irgendein Lamento, mit einer Reduktion auf den Kern:

  • Irgendwann gab es, Anfang der Neunziger Jahre, einen Anschlag von Al-Qaida auf das World Trade Center; er brachte die Twin-Tower nicht zum Einsturz. Mitte der Neunziger wurden verheerende Anschläge von Al-Qaida auf U.S.-Botschaften in Afrika verübt. Im Nachhinein wurde Osama bin Ladens “Kriegserklärung” von 1996 als solche begriffen. Gegen 1998 (oder so) stellte der damalige CIA-Chef George Tennet (intern) fest, dass die U.S.A. sich mit einer Kriegserklärung von Al-Qaida konfrontiert sähen;
     
  • Im Vorhinein gab es natürlich hier und da warnende Hinweise; aber hat je jemand  auf solche gehört? - das “Kind muss immer erst in den Brunnen fallen”, ehe irgendwer im Gewusel von Eitelkeiten in machtgeleitetenden Bürokratien den Knall vernommen hat. Wenn irgendwelche Protagonisten aus der im Nachhinein-Pose den Oberschlaumeier abgeben, ist das nur erbärmlich;
     
  • Hat Osama bin Laden als Kriegsherr tatsächlich gesiegt, wie z.B. die “Tageszeitung” (taz) vom 9./10. Sept. 2006 nahelegt? Mitnichten:
    - Seit  geschlagenen fünf Jahren ist ihm nicht der impressive Nachfolge-Schlag gegen die U.S.A. gelungen. Jeder kritische Parteigänger würde OBL deswegen ganz hart annehmen müssen. Vor 9/11 hätte längst die Terror-Intelligenz geplant sein müssen, die nach 9/11 die strategische Nach-9/11-Planung nachhaltig verstetigt (follow-on attack).
     
  • Echte Strategen brauchen keine Propaganda; ihr Erfolg im Krieg ist Nachricht genug. Schaut man auf die Taktung der OBL-Nachrichten, ist eine seit 2001 immer hektischere Inanspruchnahme des Mikrophons festzustellen. Noch deutlicher zeigt der Inhalt der Botschaften die Verwirrung beim Sender. Seit je befindet sich OBL im Spreiz bezüglich seiner strategischen Ziele:
    - Sind die U.S.A. das strategische Ziel
    -oder die (diversen) arabischen Regime, die Ausbund der Häresie sind?
     
  • Der Irak-Krieg hat OBL mit dem inzwischen toten Al-Zharkawi die “Show” gestohlen. Aus dem Aufstand der Muslime gegen die U.S.A. und die muslimischen Unterdrücker-Regime ist inzwischen ein Terror-Krieg zwischen Schiiten und Sunniten geworden, den die westliche Welt so recht noch gar nicht wahrnimmt.
     
  • Wenn sich OBL, Herr Achmadinejad, Herr Nasrallah und sonstwer um die Siegespalme entgültiger muslimischer Erlösung streiten, muss sich nicht nur muslimische, sondern insbesondere westliche Sicht eintrüben; voreiliger Beifall ist nicht am Platz.
     
  • Wie wird Geschichte “geschrieben”? Nach dem Zeugnis von OBL und seiner Nachfolger wäre werkgetreu der Wille des ALLMÄCHTIGEN entscheidend. Naheliegend wäre deshalb die Frage, ob bei der Wendung der aktuellen Geschichte dies auch wirklich offenbar wird? Wenn nicht, müsste jeder (muslimische) Gläubige eigentlich irgendwelche Zweifel hegen.

{Karl Marx: “An allem muss gezweifelt werden”}

 

Irak: true lies

11. November 2005

Wenn das Wochenende naht und ausserdem die Narren die 5. Jahreszeit beginnen, sollte man sich Lesestoff ausdrucken:
Norman Podhoretz, Who Is Lying About Iraq?
http://www.commentarymagazine.com/Production/files/podhoretz1205advance.html

Schätzungsweise 80 % der informierten Weltbevölkerung glaubt heute unerschütterlich, dass U.S.-Präsident George W. Bush mit lauter Lügen den Irak-Krieg begonnen hat.  Norman Podhoretz, der als Anhänger des vermeintlichen Lügners gilt, unternimmt den Versuch, das Gegenteil zu beweisen.

Wer je etwas von N. Podhoretz gelesen hat, wird die 13 Seiten mit Sicherheit verschlingen, denn der Autor gehört zu den Besten des Fachs. Sein Kommentar wird aber an der bereits tief eingeschliffenen “Wahrheit”, dass G. W. Bush ein faustdicker Lügner sei, nichts ändern.

Dabei muss man nicht tiefsinnig werden, denn der Umstand löst sich bei einer auf Abstand achtenden Betrachtungsweise sowieso auf. Unter Alltags-Intellektuellen gilt es als trivial, dass es die Wahrheit gar nicht gibt. Logisch müsste dann aber sein, dass es auch keine Lüge gibt. Man kann doch nicht vorsätzlich das Gegenteil von etwas vortäuschen, was es nicht gibt! Oder: Es gibt doch Behauptungen, von denen noch nicht einmal das Gegenteil richtig sein kann.

{Nicht einmal die Lüge ist noch, was sie einmal wahr}

 

Terror-Handbuch: in Eile

3. November 2005

Sorry, wir sind heute etwas in Eile und können gar nicht beurteilen, ob unsere Empfehlung hilfreich ist. Das U.S. Army Training and Doctrine Command hat einen
“Military Guide to Terrorism in the Twenty-First Century” herausgegeben:
http://www.fas.org/irp/threat/terrorism/index.html

Beschimpfen Sie uns bitte, wenn das eine Ente ist.

{Wir tauchen wieder auf}

 

4 Jahre Weltkrieg IV: friedlich?

12. September 2005

Zum vierten Jahrestag von 9/11 kann man einen ersten Blick auf die Bilanz des Todes aller Weltkriege werfen. Dass das man dabei sehr makaber mit dem Schicksal der betroffenen Menschen umgeht, ist leider nicht vermeidbar (Daten nach Stiftung Entwicklung und Frieden, Globale Trends 1996, Frankfurt/M. 1995, S. 375 ff):

  • 1. Weltkrieg:

    In 4 Jahren 13 Millionen Tote. In den 21 Jahren nach 1918 fünf Millionen Tote in den Kriegen in Spanien, China und dem japanisch-chinesischen Krieg.
     
  • 2. Weltkrieg:

    In 6 Jahren 55 - 60 Millionen Todesopfer.
     
  • 3. Weltkrieg:

    In den 45 Jahren des Kalten Krieges (1945 - 1990) sterben mehr als 18 Millionen Menschen direkt in Kriegen, etwa zusätzliche 12 Millionen durch Kriegsfolgen, 50 % davon allein in Asien.
     
  • 4. Weltkrieg:

    Zumindest in den Augen der Hauptbeteiligten befindet sich die Erdbevölkerung seit 9/11 im 4. Weltkrieg. Ohne einen Einzelnachweis zu führen, wird in diesen vier Jahren noch nicht die 1-Million-Marke überschritten worden sein.

Der Sinn solcher Blutrechnungen ist vielleicht nicht sogleich zu erkennen. U.E. legt die Statistik den mehr als 6 Milliarden Menschen aber die Erkenntnis nahe, dass sie in den Zeiten des 4. Weltkrieges eigentlich doch sehr friedlich leben, bisher. Was sollte man deshalb tun?

{Je makaberer die Statistik, desto friedlicher lebt man}

 

Op-ed: Leeren

11. Sept. 2002

Ein Jahr nach den Ereignissen des 11. Sept. 2001, sozusagen dem Trauerjahr, ist Innehalten angebracht. Und so man als ganz “cooler Stratege” eine Nach- und Vorbetrachtung anstellt, ergibt sich u. E. folgendes:

  • In historischer Perspektive ist das Kriegs-Opfer von rund 3.000 Mitmenschen an 9/11 eine zu “vernachlässigende” Grössenordnung, verglichen mit rund 55 Millionen Menschen, die Opfer der Nazi-Aggression wurden, der Auslösung des 2. Weltkrieges. Es versteht sich von selbst, dass Zahlen nicht ein Mass für unendliche Trauer und Leid sind.
     
  • “Nachzukarten” ist, dass vor 9/11 eine illustere Zahl von “Paranoikern” Hinweise auf das Horror-Szenarium gegeben haben. Die israelische “El-Al” flog schon lange mit Sky-Marshalls und abgesicherten Cockpit-Türen. Ab 1992 war Al-Qaida wegen des ersten Anschlages auf das World-Trade-Center ein “Begriff”, ganz zu schweigen von den Anschlägen auf afrikanische US-Botschaften und die USS Cole.
     
  • Deswegen in hybride Intelligenz-Überheblichkeit zu verfallen, ist ebenso dümmlich. Es müsste sich herumgesprochen haben, dass man immer klüger ist, wenn man aus dem Rathaus kommt. Angesichts entsprechender Ereignisse verbietet es sich, in der Pose des Vorher-Allwissenden aufzutreten, der das “schon immer gewusst hat”.
     
  • Dass Menschen und Regierungen auf Handlungen angelegt sind, könnte einsichtig sein. Dabei massvolle Eigen-Interessen zu haben, kann nicht verwehrt werden. Tödlich wäre aber, abseits aller Werte geortet zu werden. Wert-Maßstab ist Dienen für die Menschenwürde oder anders gesagt: Nächstenliebe. Die weltlich rationalisierte Formel ist bei Max Weber in “Politik als Beruf” zu finden: Widerstehe dem Übel, damit es nicht überhand nimmt. Das schliesst allerdings die Problematik des “finalen Rettungsschusses” mit ein. Dabei hilft nicht der Hinweis darauf, dass der Täter besser hätte resozialisiert werden können. Besondere Vorsicht ist dem “Chuzpe”-Phänomen zu widmen: Ist einem Eltern-Mörder Gnade zu erweisen, weil er nun sein Voll-Waisentum reklamiert?
     
  • Darf es sein, dass “Führende” (Regierende) sich so gnadenlos von ihren Geführten zum Büttel purster Eigennützigkeit degradieren lassen? Und Weltpolitik zu reinster Dampfplauderei wird? Die europäischen Regierungspolitiker müssen sich fragen lassen, warum sie es zugelassen haben, dass nur die USA auf der Anklagebank sitzen; mit Scheinheilligkeit spielen sie sich als Nebenkläger auf.
     
  • Wenn Aussen/Sicherheitspolitik die Verantwortung (jeder) Regierung bedeutet, das Miteinander der Nationen nicht in die Anarchie verfallen zu lassen, dann stellt sich die Frage nach der Ordnung und der Mittel und Massnahmen zur Aufrechterhaltung derselben. Die Veranstaltung ist wahrlich keine Schmuse-Event. Wer sich hier ausklinkt, um die nächste Wahl zu gewinnen, bleibt halt Regierungs-Chef.
     
  • Man sollte weit davon entfernt sein, dass Geschehen in hybrider Selbst-Einschätzung zu fokussieren, schon gar nicht, Andere dessen zu bezichtigen. Irgendwann werden wir alle unser D´eja`-vu  haben und in Einsicht den Kopf schütteln.

{Ende doch, Leere}

 

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